Seit Jahren zählt die Comet-Klientel zur heiß umworbenen Anwendergruppe zahlreicher ERP-Hersteller. Unsicherheit über die Zukunft des kommerziellen Mittelstandspakets entstand vor allem, als Siemens-Nixdorf das zuletzt unglücklich verlaufende Produktgeschäft Mitte 1997 in die Q.4 IBS auslagerte und gleich anschließend an Baan verkaufte. Neuer Zündstoff kam später auf, als sich Baan Anfang dieses Jahres von der Tochter trennte und sie ehemaligen Managern des Hauses übergab.
Diesen Schlingerkurs nutzten zahlreiche ERP-Konkurrenten als Argument, mit dem sie versuchten, Comet-Anwender von der fragwürdigen Perspektive ihrer Software zu überzeugen und somit für einen Umstieg zu gewinnen. Ohne durchschlagenden Erfolg, wie sich jetzt auf dem Comet Campus ''99 in Paderborn herausstellte. Glaubt man der Q.4 IBS, wurden inzwischen knapp 6000 von insgesamt 12000 Comet-Installationen auf das Jahr-2000- und Euro-fähige Release 3.3 umgestellt.
Die eigentliche Zukunftsperspektive für Bestands- sowie für Neukunden soll aber von der auf der vergangenen CeBIT präsentierten und zur Systems marktreifen Version Comet NT ausgehen. Die Portierung erfolgte über "Netbasic", ein Produkt der Hamburger Firma Hamtec, so daß sich Comet jetzt über die Windows-Explorer-Oberfläche mit Pop-up-Menüs und HTML-basiertem Hilfesystem betreiben läßt. Einige Monate nahm es auch in Anspruch, um das Isam-Dateisystem in die Tabellenstruktur eines relationalen Datenbankmodells zu überführen. Auf diese Weise seien keine komplexen Middleware-Komponenten mehr nötig, so der Hersteller. Funktionale Erweiterungen wurden auf dem Campus außer in betriebswirtschaftlicher Hinsicht vor allem in den Bereichen Business Intelligence und E-Commerce gezeigt. Durch den Einsatz von "Impromptu" und "Powerplay" der Firma Cognos stehen zum Beispiel Reporting- und Analysefunktionen als Ma- nagement-Informationssystem zur Verfügung.
Das Modul "E-Comet" stellt laut Hersteller eine Web-fähige Lösung mit Warenkorb sowie Preis- und Verfügbarkeitsabfragen dar. Die Daten aus dieser Komponente lassen sich automatisch in der NT- und 3.3-Version weiterverarbeiten. Vorerst noch in Planung sind Front-Office-Anwendungen im Bereich Custo- mer-Relationship-, Supply-Chain- und Knowledge-Management.