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Ab 14. April auf donottrack-doc.de

Neue personalisierte Web-Dokuserie zum Datenhandel im Internet

13.03.2015
Von 
Thomas Cloer war Redakteur der Computerwoche.
"Do Not Track" ist eine Dokumentarfilmreihe über Internet-Tracking und das Geschäft mit unseren Daten – mit einer außergewöhnlichen Umsetzung: Der Nutzer kann anhand seiner eigenen Daten sehen, wer ihn gerade im Internet überwacht und welche Folgen das hat.

Das Projekt ist - wie das Thema - international und wird von der französischen Produktionsfirma Upian in Koproduktion mit dem Bayerischen Rundfunk, ARTE und dem National Filmboard of Canada (NFB) umgesetzt. Regisseur ist laut "BR"-Mitteilung der kanadische Internetspezialist Brett Gaylor ("RiP: A Remix Manifesto"). Unterstützung bekommt er von Netzpromis aus Deutschland, Frankreich und Nordamerika, unter anderem dem bekannten Blogger und TV-Moderator Richard Gutjahr. "Do not track" besteht aus sieben Folgen, die vom 14. April bis zum 9. Juni 2015 im Abstand von zwei Wochen auf donottrack-doc.de veröffentlicht werden.

Die Web-Dokuserie tritt an, dem Nutzer die Kontrolle zurückzugeben. Er soll anhand seiner eigenen Daten in Echtzeit verstehen können, wer ihn im Internet überwacht. Es soll für ihn erfahrbar werden, wie ein zweites digitales Ich entsteht, das nicht mehr von ihm selbst, sondern durch Algorithmen kontrolliert wird. So bekommen die Zuschauer etwa in Echtzeit anhand ihrer täglich besuchten Webseiten aufgezeigt, welche Daten-Tracker sie gerade im Internet verfolgen. Um den Einfluss menschlicher Vorurteile auf Big Data zu verstehen, kann sich der Zuschauer in die Rolle eines Datenbrokers wie Acxiom versetzen, um mit seinen eigenen Informationen zu spielen. Mithilfe des eigenen Facebook-Profils werden die Mechanismen des Social Profilings aufgedeckt.

Zusätzlich zu den sieben Episoden werden auf www.donottrack-doc.de aktuelle Forschungsergebnisse und Artikel gesammelt. Die Nutzer können sich aktiv beteiligen und in Live-Chats und Kommentaren mit Experten, Politikern und Aktivisten diskutieren. Der "BR" werde begleitend auf allen Ausspielwegen - Online, Fernsehen, Hörfunk - über dieses Thema berichten, das jeden Online-Nutzer betrifft, heißt es weiter.