Neue DÜ-Dimensionen für Explorer Workstation:TI knüpft an SNA und DECnet an

10.10.1986

FREISING (pi) - Mit einer neuen Kommunikationssoftware will das Halbleiter- und Computerunternehmen Texas Instruments eine Brücke zwischen seiner Explorer-Workstation und der IBM- sowie DEC-Welt schlagen

Das SW-Paket für die SNA-Kommunikation realisiert den Datenaustausch über einen seriellen Anschluß zu einer IBM 3708 Network Conversion Unit. Die IBM 3708 NCU ist eine separate Steuereinheit, die über eine SNA/SDLC-Leitung an das IBM-Mainframe-SNA-Protokoll angekoppelt wird.

Merkmale der IBM 3708 NCU sind Übertragungsgeschwindigkeiten bis zu 19,2 KBit pro Sekunde, Fehlererkennungs- und Isolationsfunktionen (einschließlich Speicherparität) und Anschlußmöglichkeiten für maximal neun Explorer-Systeme und einen Zentralrechner oder acht Explorer und zwei Zentralrechner.

Das Explorersystem kann interaktiv auf Dateien des IBM Mainframe zugreifen. Die Installation spezieller Software auf dem Zentralrechner ist nicht erforderlich. Dateien können zwischen dem Explorer und dem IBM-Zentralrechner übertragen werden, wenn eines der PC-Filetransfer-Programme für VM/SP, MVS/TSO oder CICS/VS installiert ist. Ferner kann der Explorer über Lisp-Programme auf bereits existierende Anwendungen des Zentralrechners zugreifen. Die Auslieferung des neuen Produktes soll im Oktober beginnen.

Die Kommunikationsschnittstelle zu DECnet ist ein separates Software-Toolkit, das auf Explorer-Systemen installiert werden kann und das die DECnet-Kommunikation mit DEC-Zentralrechnern über ein lokales Ethernet-Netzwerk ermöglicht. Als Phase-IV-Implementierung der Digital-Netzwerk-Architektur (DNA) ist es voll in die Explorer-Umgebung integriert. Das Kommunikationsinterface zu DECnet bietet dem Explorer-Anwender eine Reihe wesentlicher Applikationsmöglichkeiten, zum Beispiel virtuelle Terminalfunktionen, mit denen der Explorer als Terminal fungiert, das über das C-Term-Protokoll an einen anderen Zentralrechner angeschlossen ist.

Der Datei-Transfer kann mit der Kommunikations-Schnittstelle zu DECnet vom Explorer oder DECnet-Host-System ausgelöst werden. Diese Funktion ist im Filesystem integriert, um volle Transparenz beim Dateizugriff zu ermöglichen.

Im gesamten Netzwerk wird die Interprozeß-Kommunikation unterstützt, das heißt Anwendungen können parallel die gesamte Leistungsfähigkeit des Explorers und des DECnet-Host nutzen. Diese Kommunikationsform kann auch in Verbindung mit anderen Explorer-gestützten Protokollen wie zum Beispiel Chaosnet und TCP/IP als Kommunikationsform eingesetzt werden. Erste Auslieferungen sind für das erste Quartal 1987 geplant.