Netzwerk-Trends

Netze für Cloud und Co. fit machen

09.11.2011
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

Konsequenzen für das WAN

Die Auswirkungen des Paradigmenwechsels reichen noch weiter, wenn man sich einmal wie D-Link-Manager Mike Lange fragt: "Wo verläuft künftig die Trennlinie zwischen eigenem Enterprise- und Carrier-Netz?" Gerade unter dem oben diskutierten Trend zu flacheren Netzhierarchien - was den Einsatz von Metro-Ethernet begünstigen würde - scheinen diese Grenzen zu verwischen, denn einen Router als klare Grenze gibt es nicht mehr.

Umgekehrt beeinflusst die Antwort auf Langes Frage direkt das Netzdesign, denn sie bestimmt die Zuständigkeit für die Segmente - was ist an den Carrier ausgelagert, was obliegt der Zuständigkeit des Unternehmens? Zudem sollte in einem solchen Szenario das Netz-Management nicht auf die Hardware beschränkt sein, sondern die Cloud-Services einbeziehen. In der Praxis sind hierzu etwa Service-Level-Agreements (SLAs) mit den Providern neu auszuhandeln.

Zudem gilt es sicherzustellen, dass auf den WAN-Strecken die nötige Performance bereitsteht. Hierzu könnten Carrier und Service-Provider, so Thomas Oltmanns, Senior Systems Engineer bei Bluecoat, etwa Rich Media Content wie Videos cachen, um die Netze zu entlasten. Gleichzeitig ist man sich bei Riverbed und Bluecoat darüber einig, dass eine WAN-Optimierung künftig auf Applikationsebene ansetzen muss, um den Anwendungen auf Layer-7-Ebene eine gute Quality of Service bereitzustellen.