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Netnovo GmbH - Klein aber fein

15.01.2002
Von 


Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Unter dem Motto "Net Business is Brain Business" versucht die Hamburger Netnovo GmbH, Unternehmen beim intelligenten Einsatz von Inter-, Intra- und Extranet zu unterstützen. Im September 2000 gegründet, verweist das Startup bereits auf vier eigenentwickelte Produkte und Kunden wie die Commerzbank und Henkel.

Die beiden Firmengründer Stoyan Halkaliev und Michael Heinlein lernten sich während ihrer gemeinsamen Tätigkeit bei www.subscript.com AG kennen. Das Unternehmen versuchte, ein Geschäftsmodell auf Basis des Prinzips "Production on Demand" zu realisieren. Als sich die Pleite der Firma abzeichnete, gründeten Halkaliev und Heinlein im September 2000 mit eigenen Mitteln die Netnovo GmbH und übernahmen zwölf der 15 Mitarbeiter. Basis war die bereits zu Subscript-Zeiten begonnene Entwicklung des Web-Content-Management-Systems (WCMS)"Sintras".

Keine Angst vor Vignette & Co.: Netnovo-Gründer Michael Heinlein   Quelle: Netnovo GmbH
Keine Angst vor Vignette & Co.: Netnovo-Gründer Michael Heinlein   Quelle: Netnovo GmbH

Nach dem Niedergang zahlreicher Dotcom-Unternehmen weht in der deutschen WCMS-Branche nicht erst seit der Insolvenz von Conceptware ein rauer Wind. Anwendungen zur Erstellung und Pflege von Web-Seiten sind nicht gerade ein Novum: So sind hierzulande derzeit rund 100 entsprechende Produkte erhältlich. Netnovo sieht sich jedoch nicht als Konkurrenz zu Vignette und Co., sondern steuert speziell kleine und mittelständische Unternehmen an. Die Hamburger setzen dabei auf den Preisvorteil: Ihr Produkt wird nicht - wie meist üblich - anhand der Anzahl von Usern lizenziert, sondern gilt für eine gesamte URL.

Außerdem fallen keine zusätzlichen Lizenzkosten an, da Sintras auf Freeware wie mySQL basiert. Das plattformunabhängige System eignet sich aber auch für SQL- , Oracle- oder Interbase-Datenbanken. Trotzdem verfügt das System laut Netnovo über viele Komponenten eines Profi-Systems, etwa ein Asset- und Workflow-Management, eine Benutzer- und Zugriffsverwaltung sowie verschiedene Schnittstellen. Da Browser-basiert, kann die Anwendung zudem als Miet-Lösung durch einen Application-Service-Provider (ASP) angeboten werden. Hiermit reduziert sich die Zahl der Konkurrenzprodukte am Markt laut Marketing- und Vertriebschef Heinlein auf lediglich zwei oder drei.

Dennoch ist Heinlein froh, mit "Medicolor", als zweites Standbein ein Offline-Produkt zu führen. Das Befundarchivierungs- und Dokumentationssystem für Krankenhäuser oder Arztpraxen, wurde vom Mitgründer Halkaliev in die Firma eingebracht. Bei ihrer Tätigkeit als Dienstleister gemeinsam mit der Kölner Multimedia-Agentur Xplain für die Commerzbank entstand außerdem mit "Netinquire" ein Online-Befragungssystem für Personal und Marketing. Zusammen mit fluxx.com entwarfen die Hamburger für die Henkel Wasch- und Reinigungsmittel GmbH den "Persilshop", das entsprechende Basisprodukt findet sich als "Netshop" im Firmenangebot.