Linux-Werkzeuge

Nero brennt CDs und DVDs für den Pinguin

25.06.2008
Von 
Jan Schulze ist freier Autor in Erding bei München.
Obwohl Linux das CD- und DVD-Brennen längst beherrscht, ist vor dem Einsatz von "K3B" Handarbeit gefordert - etwa um proprietäre Codecs wie MP3 zu installieren. Wer das nicht will oder aus lizenzrechtlichen Gründen scheut, findet mit "Nero Linux 3" eine kommerzielle Alternative.

Das Tool "Nero Linux" steht als RPM- und als Debian-Paket zum Download bereit. Eine Einzelplatzlizenz kostet 20 Euro, eine Demoversion gibt es ebenfalls.

Nero Linux unterscheidet sich gravierend von der Windows-Edition, die aktuell in Version 8 vorliegt. Während die Windows-Lösung verschiedene Applikationen unter einer Oberfläche bündelt, besteht die Linux-Ausgabe aus der Kernanwendung "Nero Burning Rom". Der Tux-Brenner verfügt damit über eine klassische und aufgeräumte Oberfläche, auf die Bedienhilfen der Windows-Welt hat der Hersteller wohl im Hinblick auf die Zielgruppe verzichtet. Auch eine Media-Center-Oberfläche sucht man vergeblich.

Die Brenner-Software beherrscht alle gängigen CD- und DVD-Formate und kann auch Linux-Boot-CDs erzeugen. Das Nero-Tool unterstützt die Dateisysteme ISO 9660, Joliet und die Rock-Ridge-Erweiterungen des ISO-Standards, die bei Unix-Derivaten Dateirechte, Dateieigentümer oder symbolische Verknüpfungen bereitstellen.

Keine Video-DVD

Ungewohnt ist jedoch, dass Nero keine Video-DVDs aus beliebigen Filmdateien erzeugen kann. Leider bietet der Hersteller, anders als bei dem Windows-Produkt, keine optionale Erweiterung dafür an. Um Video-DVDs zu erstellen, müssen Video- und Audiodaten also bereits im passenden Format vorliegen.

Fazit

Nero Linux 3 ist eine umfassende Lösung zum Brennen von CDs und DVDs unter Linux und verfügt im Gegensatz zu den Linux-Standard-Tools über alle Codecs. (fn)