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MPF: IBM kündigt deutlich schnelleren PowerPC-Chip an

14.10.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - IBM stellt dem Vernehmen nach heute auf dem Microprocessor Forum (MPF) seinen neuen Prozessor "PowerPC 970" vor. Dieser soll im kommenden Jahr mit einer Taktfrequenz von 1,8 Gigahertz debütieren und damit fast doppelt so hoch takten wie der aktuell schnellste "PowerPC 750FX". Ferner soll der Chip sowohl 32- als auch 64-Bit-Anwendungen verarbeiten können und sich damit in Desktops und Servern gleichermaßen einsetzen lassen. Insbesondere interessant sein könnte die neue IBM-CPU für Apple, das mit seinem Hauptlieferanten Motorola gegenüber dem Intel-Lager zumindest in Sachen Taktfrequenz immer weiter ins Hintertreffen gerät.

"Es wäre logisch, dass Apple den Chip zumindest evaluiert. Er wäre perfekt für den XServe und für Content Creation", mutmaßt Kevin Krewell, Executive Editor der Branchenbibel "Microprocessor Report". Der PowerPC 970 verwendet viele Design-Elemente, die aus der Highend-Server-CPU "Power4" entlehnt wurden. Er ist alledings erheblich kleiner, schneller und verbraucht weniger Strom, was für den Einsatz in Desktops und Lowend-Servern wichtig ist. Die 64-Bit-Adressierung kann allerdings nur von speziell angepasster Software genutzt werden.

Fertigen will Big Blue den 970 in seiner neuesten Fab in East Fishkill, New York, zunächst in einem 130-Nanometer-Prozess mit SoI-Technik (Silicon on Insulator). Wann schnellere Ausführungen oder ob langsamere für den Einsatz beispielsweise in Notebooks zu erwarten sind, ist nicht bekannt. Zu erwarten ist aber, dass IBM die Produktion relativ bald auf 90 Nanometer umstellt, was höhere Geschwindigkeiten ermöglichen würde. (tc)