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Mozillas Mail-Client Thunderbird ist fast fertig

02.12.2004

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die Mozilla-Foundation hat den Release Candidate 1 des Mail-Client "Thunderbird" zum Download bereitgestellt.

Verbesserungen gegenüber der Version 0.9 gibt es unter anderem beim Importieren von Daten aus anderen Mail-Programmen, bei der Unterstützung von Themes, bei den RSS-Funktionen und beim Anlegen von Mail-Accounts, meldet der Entwickler Scott McGregor im "mozillaZine". Seiner Einschätzung nach wird das Final Release, das voraussichtlich am 7. Dezember erscheinen wird, keine großen Änderungen am Code aufweisen. Auch ein zweiter Release Candidate ist nicht geplant.

Ob die Mozilla-Foundation mit Thunderbird die gleichen Erfolge feiern kann wie mit dem Browser Firefox (Computerwoche.de berichtete), bliebt jedoch abzuwarten. Denn an Mail-Clients herrscht eine wesentlich größere Vielfalt als im Browser Markt. Im Unternehmensbereich sind IBM mit Lotus Notes und Microsoft mit Outlook etabliert, und auch für den privaten Einsatz gibt es mehrere Alternativen. Verbreitet sind die Gratis-Anwendungen "Outlook Express" von Microsoft und das von David Harris entwickelte "Pegasus Mail" sowie die kostenpflichtigen Programme "Eudora" und "The Bat". Linux-Anwender haben unter anderem die Wahl zwischen den Clients "Mutt" und "Pine" sowie der KDE-Anwendung "KMail" und dem von der Novell-Sparte Ximian entwickelten E-Mail-, Kalender- und Collaboration-Tool "Evolution".

Außerdem nutzen im privaten Bereich viele Anwender Webmail-Dienste. Zum Beispiel bietet Google mit "Gmail" einen Webclient, der in der Funktionalität so manchem Desktop-Programm nicht nachsteht.

So zeigt sich auch Entwickler McGregor vorsichtig. Thunderbird ziele in erste Linie auf Outlook-Express-Anwender. Er wisse jedoch nicht, ob diese mit der Mail-Software genau so unzufrieden sind, wie Browser-Nutzer mit dem Internet Explorer. Zum Umstieg bewegen seiner Einschätzung nach vor allem die integrierten Spam-Filter und Sicherheitsfunktionen. (lex)