Open Source und Cloud-Computing

Mozilla, ARM und MontaVista bauen eigenes Internet-Tablet

19.08.2008
Die Unternehmen Mozilla, ARM und MontaVista haben angekündigt, ein eigenes Internet-Tablet auf den Markt zu bringen. Das Gerät ist deutlich kleiner als ein Notebook, aber größer als ein Smartphone und soll keinen Mobilfunk-Empfänger besitzen. Statt dessen verbindet sich der Nutzer per WLAN mit dem Internet. Erste Geräte sollen 2009 auf den Markt kommen.

Die Mozilla Corporation, das Unternehmen hinter dem beliebten Internetbrowser Firefox, hat zusammen mit dem Chiphersteller ARM, dem Handysoftware-Entwickler MontaVista und vier weiteren Unternehmen angekündigt, ein Internet-Tablet ähnlich dem Nokia N800 und N810 zu entwickeln. Erste Testexemplare sollen Anfang 2009 fertiggestellt sein, in den Handel sollen die Geräte im ersten Halbjahr 2009 kommen.

Genau wie die Exoten von Nokia oder Mobile Internet Devices (MID) wie das Q1 Ultra von Samsung, wird auch das Mozilla-Gerät deutlich kleiner sein als die derzeit angesagten Netbooks und größer als ein PDA. Es wird über WLAN oder WiMAX verfügen, jedoch keinen Zugang zum Mobilfunknetz bieten. Als Betriebssystem kommt ein an die Chip-Architektur von ARM angepasstes Linux zum Einsatz. Bislang lassen die Spezifikationen einen Klon von Nokias Internet Tablets vermuten. Auch die Finnen setzen auf ein mobiles Linux, das für die ARM-Chipsets portiert wurde, und ihre Tablets verfügen nur über WLAN oder WiMAX.

Doch das Gerät von Mozilla & Co. soll noch stärker die neuen Möglichkeiten des Cloud-Computing nutzen. Das E-Mail-Programm oder die Office-Suite werden ins Netz verlagert. E-Mails können online überprüft werden und auch Dokumente lassen sich über Browser-Applikationen bearbeiten. Doch selbst das unterscheidet das geplante Gerät nicht sonderlich von den Nokia-Tablets. Deshalb soll ein anderer Punkt den gewünschten Erfolg bringen: komplette Offenheit der Plattform.

Open Source ist in diesen Tagen ein Schlagwort, mit dem sich die ganze Mobilfunkbranche schmückt. Dass das Versprechen von der Gruppe am Ende auch eingehalten wird, darf aber bezweifelt werden. MontaVista ist beispielsweise auch der Lieferant für das Handy-Linuxsystem der LiMo-Foundation. Das LiMo-Linux ist nur frei erhältlich, wenn man seinen Mitgliedsbeitrag bezahlt. Die Gemeinschaft nutzt die Errungenschaften der Open-Source-Gemeinde, gibt ihre Entwicklungen jedoch nur an die Mitglieder weiter. Drittentwickler können auf APIs zurückgreifen, der Quellcode wird aber nicht veröffentlicht.

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