Ausufernde Kosten

Motorola verliert Geld trotz Smartphone-Boom

29.07.2011
Der Handy-Hersteller Motorola Mobility kommt auf keinen grünen Zweig.

Obwohl die Smartphones boomen und sich auch der Tablet-Computer "Xoom" immer besser verkauft, steckt das Unternehmen in den roten Zahlen. Im zweiten Quartal verlor Motorola Mobility unterm Strich 56 Millionen Dollar (39 Mio Euro). Nachbörslich stürzte die Aktie am Donnerstag um sieben Prozent ab.

Grund für das Minus waren überbordende Kosten, die der Konzern trotz einer satten Umsatzsteigerung von 28 Prozent auf 3,3 Milliarden Dollar nicht in den Griff bekam. In Lateinamerika und China habe sich der Absatz mobiler Geräte sogar mehr als verdoppelt, sagte Firmenchef Sanjay Jha.

Motorola lieferte elf Millionen mobile Geräte aus, darunter 4,4 Millionen Smartphones und 440.000 Tablet-Computer. Zum Vergleich: Der fraglos wesentlich größere Rivale Apple wurde im gleichen Zeitraum 20,3 Millionen iPhone-Handys und 9,3 Millionen iPad-Computer los und verdiente unterm Strich 7,3 Milliarden Dollar.

Motorola Mobility hatte im Vorjahreszeitraum immerhin noch einen Gewinn von 80 Millionen Dollar erwirtschaftet, war zwischenzeitlich aber wieder in die roten Zahlen abgerutscht. Einzig mit dem zweiten Standbein, den Settop-Boxen fürs Kabelfernsehen, verdiente Motorola Mobility zuletzt operativ Geld.

Schon in der alten Motorola - damals noch im Verbund mit den Firmenkunden-Aktivitäten - war das Handygeschäft das Sorgenkind, weil es lange an einem Nachfolger für das erfolgreiche Klapphandy "Razr" fehlte. Zum Jahreswechsel spaltete sich der Traditionskonzern auf: Es entstanden Motorola Mobility (Handys, Kabelboxen) sowie Motorola Solutions (Barcode-Scanner, Sicherheitssysteme, Funkgeräte). (dpa/tc)