Firmenchef Amelio verneint Uebernahmegespraeche und Massenentlassungen

Motorola erhaelt Lizenzrechte fuer Apples Mac-Betriebssystem

23.02.1996

Motorola hat nach dieser Uebereinkunft auch das Recht, fuer das Mac-OS zusammen mit Systemplatinen und den eigenen Rechnern Sublizenzen auszustellen. Gemaess der Vereinbarung wird Motorola Desktop-Systeme, die mit dem Power-PC-Prozessor und dem Apple- Betriebssystem arbeiten, unter dem eigenen Namen verkaufen duerfen. Motorola plant, seine Mac-OS-basierten Systeme weltweit in Unternehmen zu plazieren.

In China wird das Unternehmen ueber sein Joint-venture Nanjing Power Computing Ltd., das es mit der Panda Electronics Group unterhaelt, versuchen, Mac-OS-Rechner sowohl im Consumer-Markt als auch im Ausbildungssegment an den Kunden zu bringen.

Dieser Schritt ist ein erster Erfolg in Richtung der von Analysten als dringend noetig erachteten Oeffnung der Apple-Plattform. Ausserdem muss Motorola ein lebhaftes Interesse daran haben, die Apple-Hardware zu unterstuetzen, produziert es doch gemeinsam mit der IBM den Power-PC-Prozessor.

Zwar vertreiben sowohl Apple als auch die IBM und Motorola Rechner mit dieser RISC-CPU. Doch nur Apple kann auf signifikante Verkaufszahlen verweisen. Im Vergleich zur Intel-Plattform ist der Marktanteil von Power-PC-Systemen verschwindend gering und lebt in erster Linie von den Verkaeufen von Macintosh-Maschinen.

Derweil sagte Apple-Chef Amelio, das Unternehmen fuehre keine Uebernahmeverhandlungen mit einer anderen Firma. Ausserdem werde man - abgesehen von den bereits avisierten 1300 Entlassungen - keine weitere Mitarbeiterreduzierung vornehmen. Analysten bezweifeln diese Aussage allerdings angesichts der weiteren Erklaerung von Amelio, Apple werde seine Produktvielfalt zurueckstutzen und verschiedene Produktionsaktivitaeten an aussenstehende Firmen vergeben.

Neben Motorola hat auch Olivetti Lizenzrechte am Mac- Betriebssystem erworben. Die Vereinbarung ist Teil einer Allianz beider Firmen, um Produkte fuer den Bildungsbereich zu entwickeln.