Modulare WLAN-Konzepte sind flexibler

11.09.2003
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 
MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Dem Trend zu immer höheren Geschwindigkeiten kann sich auch der WLAN-Markt nicht entziehen. Selbst für Consumer-Einstiegsgeräte in der Preisklasse um 150 Euro sind Transferraten von bis zu 54 Mbit/s (nach IEEE-Standard 802.11g) keine Hexerei mehr. Wer jedoch neben High-speed auch Flexibilität beim Netzaufbau erwartet, für den sind die neuen modularen Profigeräte interessant.
Foto: Lancom
Foto: Lancom

Anbieter wie 1st Wave, Lancom Systems oder Artem bringen derzeit modular aufgebaute Access Points und Bridges auf den Markt. Hinter diesem Konzept verbirgt sich die Idee, den Unternehmen beim Einsatz von Wireless LANs ein größere Flexibilität zu geben, so dass sie für die künftige WLAN-Entwicklung gewappnet sind, ohne gleich in neue Endgeräte investieren zu müssen. Auf diese Weise sind die Anwender beispielsweise in der Lage, je nach Art der in den Endgeräten eingesetzten Funkkarten schnelle WLANs gemäß 802.11a und g aufzubauen und gleichzeitig eine Rückwärtskompatibilität zur älteren, aber weit verbreiteten WLAN-Spezifikation 802.11b sicherzustellen.

Einen entsprechenden Dual-Band Access Point hat beispielsweise Lancom, Würselen, mit dem Modell "3550 Wireless" im Programm. Im serienmäßigen Auslieferungszustand unterliegt das Gerät einer Einschränkung: Der Anwender muss sich entscheiden, ob er etwa ein 802.11a Funknetz im 5-Gigahertz-Bereich aufbauen will, oder ein WLAN im 2,4-Gigahertz-Bereich, um so in einer Funkzelle 802.11b und g zu fahren. Ist der simultane Betrieb von WLANs in beiden Frequenzbändern geplant, so ist der Zukauf eines weiteren Funkmoduls erforderlich, das in den Cardbus-Slot des Access Points eingesteckt wird. Neben der reinen Access-Point-Funktionalität wartete das 799 Euro teure Gerät mit einer Stateful Inspection Firewall sowie einer VPN-Unterstützung auf.

Mehrgleisig in Sachen WLAN-Unterstützung fährt auch 1st Wave, Echzell, mit seinem Zugangsknoten "AP4", einem modular aufgebauten Embedded-Linux-System, das über vier Erweiterungsschübe für Funkmodule verfügt. Während das 890 Euro teure Grundmodell "MC1" nur mit einem Modul für 802.11b und g bestückt ist, wird der größere "MC2" bereits mit zwei 11 beziehungsweise 54 Mbit/s Funkmodulen ausgeliefert. Über die internen Slots können die Geräte auf bis zu vier Funkmodule erweitert werden. Ferner verwirklicht 1st Wave bei dieser Modellreihe ein Software-basierendes Modulkonzept, bei dem Funktionen wie Bandbreiten-Management oder VPN per Software realisiert sind. Die gewünschten Features kann der Anwender selbst auswählen und per kostenpflichtigem Freischaltcode aktivieren.

Große Entfernungen überbrücken