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Verbilligt und vereinfacht

Mobiles Social Networking 2008 im Höhenflug

23.12.2008
Von pte pte
Das Handy entwickelt sich immer mehr zur Drehscheibe für den Informationsaustausch. 2008 gelang mobilen sozialen Netzen der Durchbruch.

Social Networking auf dem Handy hat in diesem Jahr einen wahren Höhenflug erlebt. Seiten wie Facebook und MySpace werden immer häufiger auch mobil genutzt. Vor allem die Kombination von günstigeren Tarifen seitens der Mobilfunkbetreiber mit technisch entsprechend entwickelten Geräten verhalfen dem Netzwerken auf dem Handy 2008 zu einem Boom, wie eine aktuelle Studie von Orange auf dem britischen Markt belegt. Während die Nutzerzahlen in dem Bereich im Vorjahr noch verschwindend klein waren, zählte Orange allein in Großbritannien mit Ende September 640.000 User, die sich monatlich von ihrem Handy aus bei Social Networks einloggten. Der Mobilfunkanbieter registrierte in dem Segment rund 66 Millionen Page Views pro Monat und hat sich erstmals dazu entschlossen, soziale Netzwerke eigenständig in seinem Media-Index auszuweisen.

"Wir verzeichnen enorme Zahlen von Unique Usern und Verkehr auf den Networking-Seiten. Wir gehen davon aus, dass sich das fortsetzen wird", sagt Paul Jevons, Orange UK Produktdirektor. In diesem Jahr seien verschiedene Dinge zusammengekommen, die das mobile Social Networking in Gang gebracht hätten. In dem kurzen Zeitraum von Juni bis Oktober verzeichnete Orange eine 277-Prozent-Steigerung bei den Kunden, die mobile Netzwerke ansteuerten. Die Nutzung stieg vor allem deshalb, weil der Betreiber einen entsprechenden Tarif und den Verkauf eines LG-Handys startete, das Webseiten wie Facebook einbindet.

Auch andere Netzbetreiber haben ihr Angebot in punkto Social Networking in diesem Jahr verbessert und den Zugriff auf die betreffenden Seiten verbilligt und erleichtert. So bietet Vodafone inzwischen auch unlimitierten Zugang zu Facebook, und 3 brachte in Großbritannien kürzlich das Handy INQ1 auf den Markt, das ganz auf die Bedürfnisse von Netzwerk-Nutzern zugeschnitten ist. Der Networking-Boom auf dem Handy zeigt sich auch bei der Nutzung der iPhone-Applikationen. Anwendungen für Plattformen wie Facebook oder LinkedIn zählen zu den am häufigsten heruntergeladenen in diesem Jahr.

Laut eines jüngsten Berichts des LSE Media and Communications Department sagen 24 Prozent der Internetnutzer, dass sie soziale Netzwerke auch schon mobil besucht haben. Im Vergleich zur Nutzung anderer Dienste wie zum Beispiel dem Abrufen von E-Mails (43 Prozent), erscheint die Zahl zwar eher gering. Doch Social Networks seien auch ein bedeutend jüngerer Bereich als so etablierte Anwendungen wie Mails, räumt die Studienleiterin Leslie Haddon ein. Bei jüngeren Zielgruppen ist das Interesse an der mobilen Nutzung sozialer Netzwerke bisher am größten. Das zeigte auch eine TNS-Befragung unter deutschen Usern in diesem Oktober, wonach die mobile Nutzung von Social Communities bei Teenagern schon fast zum Alltag gehört. (pte)