Der Weg zum passenden mobilen Angebot

Mobiles Internet: Der Einstieg lohnt sich schon jetzt

13.02.2008
Von Jürgen Liebherr

DotMobi sorgt für Standards

Seit Sommer 2006 wird mit der Einführung der Top-Level-Domain .mobi eine noch bessere Reglementierung beziehungsweise Standardvorgabe angestrebt. Zu diesem Zweck haben große Konzerne wie Nokia, Samsung, T-Mobile, Vodafone, Microsoft und Google eigens eine Gemeinschaftsfirma ins Leben gerufen: Die "mobile Top Level Domain Ltd." (mTLD) verwaltet und vermarktet die neuen DotMobi-URLs. Sinn dieser Spezial-Domains: Jeder potentielle Handy-Surfer kann anhand der Endung .mobi sofort erkennen, dass es sich um optimierte Handy-Seiten handelt. Gewährleistet wird dies durch Best-Practice-Vorgaben und regelmäßige Tauglichkeitstests für Handy-Browser. Weist eine .mobi-Seite auf Dauer zu viele Fehler auf, kann die Domain nämlich laut Statuten gesperrt werden.

Jan Webering, Vorstand der Sevenval AG, einem Dienstleister für mobile Internetauftritte empfiehlt natürlich allen Unternehmen mobile Internetauftritte, die via Web mit ihren Kunden kommunizieren.
Jan Webering, Vorstand der Sevenval AG, einem Dienstleister für mobile Internetauftritte empfiehlt natürlich allen Unternehmen mobile Internetauftritte, die via Web mit ihren Kunden kommunizieren.
Foto: Jan Webering

Auf der Website http://mtld.mobi/ finden Interessierte zum einen "Site-Checker", der bestehende Seiten auf Handy-Tauglichkeit überprüft. Entwickler können sich zum anderen einen 91 Seiten starken "DotMobi Mobile Web Developer's Guide" als PDF runterladen. Neben wichtigen grundsätzlichen Überlegungen bietet dieser auch konkrete Programmier-Hilfen (WML/XHTML). Für Nicht-Programmierer und Laien bleibt (stark verkürzt) folgendes Fazit: Aufgrund typischer Handydisplays und sub-optimaler Bedienelemente müssen .mobi-Seiten hochformatig/länglich, schmal und einspaltig angelegt werden. Alle wichtigen Links sollten direkt über die Zahlentasten zugänglich sein. Auf (unnötige) Bilder und Grafiken ist möglichst zu verzichten; falls doch vorhanden, müssen diese optimiert werden.

Wer darüber hinaus auch noch versucht, die über 600 (allein in Deutschland) derzeit eingesetzten verschiedenen mobilen Endgeräte bei der Programmierung zu berücksichtigen, wird schnell an die Grenzen des Machbaren stoßen. Nicht zuletzt deswegen beauftragen große Web-Player wie IDG, die Tomorrow Focus AG, Ebay oder Spiegel Online mit solchen Aufgaben Spezialisten. So genannte Full-Service-Dienstleister für mobile Anwendungen verfügen über gebündeltes Know-how, Werbemöglichkeiten und eigens optimierte Server (mit Handy-Browsererkennung, Datenbankanbindung etc.). Die Marktführer (für Deutschland/Europa) Sevenval, Dynetic oder Cellular verzeichnen jedenfalls hohe Zuwachsraten. Und das, obwohl die Preise für einen professionellen mobilen Internetauftritt in der Größenordnung zwischen 10 000 Euro bis hin zu sechsstelligen Beträgen liegen. Viel Geld für wenige Buchstaben auf einem kleinen Handy-Display? Vielleicht. Aber mit ziemlicher Sicherheit eine Zukunftsinvestition mit großer Wirkung!

So denken wohl auch Unternehmen wie Yahoo! oder Google. Kaum eine Woche vergeht ohne Ankündigung neuer Services, Kooperationen oder Investionen im Bereich "Mobile". Besonders Yahoo! scheint hier Lunte zu riechen: wenn man schon das Rennen um die beliebteste Suchmaschine verloren hat, möchte man wenigsten im Zukunftsmarkt mobiles Web die Nase vorn haben. Schließlich könnte das mobile Internet ja wirklich schon bald "A Starting Point for the Future" sein, wie eine Überschriften in der letzten Yahoo!-Presseerklärung zur CES 2008 titelte!