Business Apps werfen viele Fragen für die IT auf

Mobile Computing - Ja, aber wie?

13.10.2010
Die Folgen des neuen mobile Computings, das sich auf Smartphones und Tablet-PCs abspielen soll, stellen die IT-Abteilungen in Unternehmen vor neue Herausforderungen.

Was bedeutet eigentlich der immer stärkere Drang zu Mobile Computing für CIOs? Wie gehen sie mit dem Wunsch von Vertriebs-, Marketing- und anderen Fachabteilungen nach mobilen Anwendungen um? Ändern sich dadurch die Aufgaben der IT in Sachen Bereitstellung, Integration oder Sicherheit?

Abgesehen von der strategischen Verankerung des Mobile Computing in den Unternehmen, müssen IT-Abteilungen auch eine Menge praktische Fragen beantworten. Angefangen von der Beschaffungs- und Betriebsverantwortung für Smartphones und Tablets über die Frage nach der Art der Projekte und der Budgetierung bis hin zur Wahl der Plattform.

Android, Apple, Blackberry, Symbian 3 oder Windows 7? Jede von ihnen hat spezifische Vor- und Nachteile, und kein IT-Verantwortlicher sollte sich leichtfertig für eine Plattform entscheiden, nur weil die Endgeräte gerade besonders gefragt sind. Zwar zielen erste Middleware-Ansätze darauf ab, Anwendungen über verschiedene Plattformen hinweg zu nutzen, aber das lässt den zu betreuenden Software-Stack nicht unbedingt kleiner werden. Natürlich gibt es auch noch Java, das für einfachere Apps verwendbar ist, aber auch hier müssen die Entwicklungen nach der Sun-Microsystems-Übernahme durch Oracle noch abgewartet werden. Außerdem unterstützt die Apple-Plattform Java nicht. In dieser Frage gilt es abzuwägen, welche Plattform im B2B-Umfeld die größten Chancen hat, sich durchzusetzen, und welche die meisten unabhängigen Entwickler anziehen kann, die eine reichhaltige Auswahl an Apps garantieren und die Anwenderunternehmen teilweise von den Plattformanbietern unabhängig machen können.

Interessant dürfte auch die Frage nach dem Make or Buy werden. Sie wird sich zumindest dann stellen, wenn die relativ einfachen Apps, die Kalender und Office-Dokumente verwalten, den Usern nicht mehr ausreichen. Die Komplexität nimmt notgedrungen zu, wenn sich der Appetit der Fachabteilungen nach den smarten mobilen Miniprogrammen auch auf die Kernfunktionen der Business-Applikationen ausdehnt. Spätestens dann geht es auch um die Integration der Apps in die Backend-Systeme und in die heutigen User Interfaces. Spätestens dann stellt sich die Frage: Muss die IT selbst das notwendige Know-how aufbauen? Für viele IT-Verantwortliche dürfte das eher Schreckgespenst als Ansporn sein.

Fragen über Fragen. Klar sind allerdings schon heute zwei Dinge: Die mobilen Business-Apps stehen zwar im Enterprise noch ganz am Anfang, aber sie werden kommen - in großem Stil.

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