Data General erweitert Eclipse-Serie am oberen Ende:

Mini-Leistung erreicht Großrechnerformat

03.02.1978

FRANKFURT - Um positive Attribute ist Data General für sein neues Spitzenmodell Eclipse M/600 nicht verlegen: Leistungsmerkmale wie 1 MB Hauptspeicher-Kapazität, bedarfsgesteuertes Paging, Burst-Mode-Multiplexor-Chanel (BMC) und dreifach gestaffelte I/O-Verwaltung stempeln den "Super-Minicomputer" - so DG-Geschäftsführer Walter Löffel - zu einem "ausgewachsenen" Universalrechner - vergleichbar mit der 370-Mittelklasse.

Der Minicomputer-Hersteller verwendet zwar die IBM-Terminologie, hat jedoch nicht im Sinn, dem Marktleader beim traditionellen Mainframe-Geschäft in die Quere zu kommen. Die M-Maschine (M für Multi-User und Multi-Terminal) zielt vielmehr auf den "gehobenen" Timesharing- und RZ-Dienstleistungsmarkt. Sie dürfte dort auf die Prime 500, das System 3000 II von Hewlett Packard sowie DECs PDP-11/70 treffen.

Logisch, daß die Stärken der "Über-Eclipse" Schnelligkeit und hoher Durchsatz im Mehrbenutzer-Betrieb sind. Dafür sorgt die ausgeklügelte Ein-/Ausgabe-Hierarchie: Der BMC

(Übertragungsrate 10 Millionen Bytes pro Sekunde) verbindet Memory und schnelle Externspeicher; ein direkter Zugriffskanal (DMA) dient als Transportweg zwischen dem Arbeitsspeicher (Zykluszeit 200 Nanosekunden) und der langsamen Papier-Peripherie; ein unabhängiger Ein-/Ausgabe-Prozessor (IOP) fängt die Eingabedaten von bis zu 64 Terminalplätzen ab.

An dem neuen Hochleistungsrechner besticht ferner ein mikrocodierter "Language Accelerator" für die Programmiersprachen Fortran IV/V, Basic und PL/I (erstmals bei DG), die im erweiterten DG-Betriebssystem AOS (Advanced Operating System) verfügbar sind.

Typische Eclipse-M/600-Konfigurationen kosten zwischen 460 000 Mark (320 KB) und 910 000 Mark (512 KB). Data General nennt eine Lieferzeit von vier Monaten.