Microsoft soll spaeten Markteintritt erleichtern Notebook von HP arbeitet mit integrierter Windows-Software

18.06.1993

MUENCHEN (CW) - Hewlett-Packard kehrt in den Kreis der Notebook- Hersteller zurueck und bietet mit dem "Omnibook 300" einen Tragbaren an, der auf Microsoft-Anwender zugeschnitten ist.

Die Vorstellung des "Superportablen" war als weltweit uebertragene Telekonferenz geplant, die aber, wie so oft, im Orbit verpuffte. Nur am Ende der Live-Uebertragung aus San Franzisko war Bill Gates neben HP-Chef Lewis Platt zu sehen. Die Anwesenheit des Softwaremoguls unterstreicht, dass HP mit seinem Notebook einen zusaetzlichen Wert anbieten will, um den spaeten Markteintritt in diesem Sektor auszugleichen. Die Softwerker entwickelten fuer den Omnibook abgespeckte und datenkomprimierte ROM-Versionen von Windows 3.1, Excel 4.0, Winword 2.0 und MS Mail. Der Kaeufer eines Omnibook 300 erhaelt diese Programme zusammen mit Organisations- und der Systemsoftware auf einer ROM-Karte, die in einem der vier PCMCIA-Slots steckt. Ohne diese Karte kann nicht gebootet werden.

Trotz der geringen Abmessungen von 28 x 16 x 4 Zentimetern und einem Gewicht von 1,3 Kilogramm stellt sich der Omnibook 300 als vollwertiger PC mit Fluessigkristall-Display (VGA-Aufloesung) und ausreichend grosser Tastatur dar. Die integrierte Maus ist ein kleiner technischer Leckerbissen: Auf Knopfdruck springt sie mit der flexiblen Verbindung seitlich aus dem Gehaeuse und kann dann wie eine herkoemmliche Maus bedient werden. Eine ebene Unterlage ist nicht erforderlich.

Wert gelegt hat HP auf eine lange Betriebsdauer. Dank der konsequenten Verwendung von stromsparenden Elementen beispielsweise bei der 386SXLV-CPU von AMD oder dem VGA-Controller 65510, der in Zusammenarbeit mit Chips and Technologies enstand, betraegt die Batterielebensdauer neun Stunden. Wird statt der Flash-Speicherkarten eine Festplatte eingesetzt, reichen die Batterien zirka fuenf Stunden.

Die Flash-Karte speichert 10 MB, die Festplatte 40 MB. Beide Massenspeicher mit PCMCIA-Schnittstelle nutzen die Datenkomprimierung Doublespace und bieten damit doppelte Kapazitaet. Fuer die Kommunikation mit Desktop-PCs installierte HP das Softwarepaket Laplink Remote Access sowie eine bidirektionale Infrarot-Schnittstelle fuer die Verwendung eines HP Vectra als Docking Station. Faxmodem, RAM-Erweiterungen oder weitere PCMCIA- ROM-Karten stehen optional zur Verfuegung. Der Preis fuer das Omnibook 300, das in der deutschen Version ab September am Markt sein wird, betraegt rund 4400 Mark mit Festplatte oder 5100 Mark mit Flash-Speicher.