Microsoft konkretisiert seine Unified-Communications-Strategie

09.10.2006

Konkret setzt sich Microsofts UC-Plattform vorerst aus den Komponenten "Office Communications Server 2007 " (VoIP-Anruf-Management, Konferenzfunktionen, Instant-Messaging), "Exchange Server 2007" (Voice-Mail, Faxfuktion, Zugriff auf Posteingang und Kalender per Telefon), "Office Communicator 2007" (Client für VoIP und Instant Messaging) sowie "Office Live Meeting" (Web-Konferenzdienst) zusammen. Zudem entwickelt die Company mit "Office Roundtable" eine eigene Audio-Video-Hardware für Konferenzen. Dank einer 360-Grad-Kamera soll das System bei Videokonferenzen eine Panoramaansicht ermöglichen. Der Preis für dieses Produkt, bei dem fünf integrierte Kameras in Verbindung mit einem Prisma die 360-Grad-Sicht erlauben, soll zwischen 2000 und 3000 Dollar liegen.

Alter Wein in neuen Schläuchen? - UC-Funktionen in Microsofts Office-Produkten
Alter Wein in neuen Schläuchen? - UC-Funktionen in Microsofts Office-Produkten

Sieht man Microsofts UC-Plattform in ersten Produktdemonstrationen, so stellt sich nur bedingt ein Aha-Effekt ein. Alle Funktionen kommen TK-Fachleuten nämlich bekannt vor. Den E-Mail-Abruf per Telefon propagierte beispielsweise Novell vor Jahren bereits mehr oder weniger erfolgreich mit "Groupwise". Oder die direkte Anwahl einer Telefonnummer aus einer Anwendung heraus - mit diesem Feature versuchten die CTI-Propagandisten (CTI = Computer Telephony Integration) den Anwender schon im ISDN-Zeitalter von ihren Lösungen zu überzeugen. Selbst das "Presence Managment" - bei dem der Anwender sehen kann, ob ein Kommunikationspartner gerade per Mail, Telefon etc zu erreichen ist - haben TK-Hersteller wie Nortel, Lucent und Co. seit längerem realisiert. Laut Wadbrook war es aber auch nicht das Ziel mit der UC-Plattform das Rad neu zu erfinden, sondern "uns geht es um die Einbindung dieser Anwendungen in den Desktop, so dass Unternehmen diese effizienter in ihre Business-Prozesse integrieren können". Zudem reagiere die Company damit auf die Wünsche der Anwender, die nicht zwei oder drei Instant-Messaging-, Fax- oder VoIP-Clients auf dem Desktop haben wollten, sondern eine integrierte Lösung anstrebten.