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Microsoft hofft auf positive Auswirkungen auf EU-Kartellverfahren

04.11.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Nach dem Urteilsspruch im US-Kartellprozess hofft Microsoft, dass dieser sich auch auf das seitens der EU-Kommission anhängige Verfahren positiv auswirkt. "Der europäische Fall ist diesem am nächsten und auch einer Lösung am nächsten", erklärte Generaljustiziar Brad Smith. "Wir hoffen, dass die Kommission die Entscheidung als Anhaltspunkt ["reference point"] bewertet und bei ihrem weiteren Vorgehen berücksichtigt."

Allerdings ist das auf Initiative von Sun angestrengte Verfahren thematisch doch deutlich anders gelagert - hier lautet der zentrale Vorwurf, Microsoft habe seine Dominanz im Markt für Desktop-Betriebssysteme versucht auf den Server-Bereich auszudehnen, indem das Unternehmen Desktop- und Serverbetriebssysteme so miteinander verknüpft habe, dass diese besser miteinander funktionierten als mit Konkurrenzprodukten. Ein weitere Dorn im Auge der Brüsseler Exekutive ist das Bundling des Windows Media Player mit Windows.

Experten vermuten daher, dass die EU doch ein eigenständiges Urteil verhängen wird. Eine vorläufige Entscheidung aus Brüssel wird für Ende des Jahres erwartet (Computerwoche online berichtete). (tc)