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WorldWide Telescope

Microsoft ermöglicht virtuelle Weltraumerforschung

13.05.2008
Von pte pte
Microsoft hat heute die öffentliche Betaphase von "WorldWide Telescope" (WWT) gestartet.

Die Rich-Web-Applikation erlaubt es Nutzern, auf dem PC den Nachthimmel zu erforschen und dabei beispielsweise Ansichten verschiedener Teleskope zu wählen. Grundlage für die virtuelle Weltraumerkundung bilden Terabytes an Bildern und Daten, die in Zusammenarbeit mit wissenschaftlichen Institutionen wie der NASA zusammengetragen wurden. Entwickelt wurde WWT von Microsoft Research.

"Das WorldWide Telescope ist ein leistungsfähiges Werkzeug für die Wissenschaft und die Bildung, das es jedem ermöglicht, das Universum zu erforschen", meint Microsoft-Chairman Bill Gates. Das WWT ist eine Mischung aus Software und Web-2.0-Service, die Microsofts "Visual Experience Engine" nutzt. Terabyte-Mengen an hochauflösenden Bildern versprechen ein nahtloses Erlebnis bei der virtuellen Erforschung des Weltraums - ob im Rahmen fertiger Touren oder beim freien Streifen durch das Sonnensystem, die Milchstraße und darüber hinaus. Dabei wird Usern die Möglichkeit geboten, die Sicht durch verschiedene Teleskope zu nutzen, darunter beispielsweise das Hubble Space Telescope und das Röntgenteleskop "Chandra". Ansichten in verschiedenen Spektralbereichen sind möglich, was die Darstellung von Strukturen erlaubt, die im optischen Bereich nicht sichtbar wären. Die Position der Planeten am Himmel kann ebenso angezeigt werden wie Panoramaaufnahmen, die bei NASA-Missionen etwa vom Mars gewonnen wurden. Auch Erdansichten aus dem Weltraum sind Teil des Gesamtpakets.

"Es geht bei diesem Service besonders darum, junge Menschen in der Ausbildung anzusprechen und für das Thema Astronomie zu interessieren", betont Microsoft-Sprecher Thomas Lutz gegenüber pressetext. Auch Hobbyastronomen und generell einem breiteren Publikum soll WWT einen einfachen Zugang zu den wissenschaftlichen Inhalten ermöglichen, die in Zusammenarbeit mit der NASA und anderer Organisationen gesammelt wurden. Eine wesentliche Basis für WWT ist die Arbeit von Microsoft Senior Researcher Jim Gray, der maßgeblich an der Entwicklung von SkyServer beteiligt war. Über diese Online-Datenbank sind die Daten der Sloane Digital Sky Survery verfügbar, die nun auch als eine der Datenquellen für das WWT dient.

Wie Google Earth, das ebenfalls Möglichkeiten zur Weltraumerkundung beinhaltet, steht auch die WWT-Software als kostenloser Download zur Verfügung. Zur Nutzung sind Windows XP ab Service Pack 2 oder Vista und das .NET Framework 2.0 oder höher erforderlich. Die Hardwareanforderungen liegen relativ hoch, ein Intel Core 2 Duo Prozessor mit zumindest zwei Gigahertz Taktfrequenz, zwei Gigabyte Hauptspeicher und eine 3D-Beschleunigerkarte mit 256 Megabyte RAM werden empfohlen. (pte)