Kurse seit 1986 um 1900 Prozent gestiegen

Microsoft-Aktien trotz der Irritationen nicht abstoßen

05.07.1991

Der Kurs der Microsoft-Aktie schnellte seit der Emission 1986 um phantastische 1900 Prozent empor. Für Leser der COMPUTERWOCHE hat sich der Kurs, in Dollar gerechnet, seit der ersten Empfehlung an dieser Stelle ungefähr verdreifacht.

Schlagzeilen in Wallstreet haben zu einer Beschleunigung der Kursschwankungen des ohnehin beweglichen Papieres geführt. Nach dem Bekanntwerden der IBM-Apple-Allianz und der Veröffentlichung des Gates-Strategiepapieres bewegt sich der Microsoft-Kurs in heftigen Turbulenzen.

Microsoft ist ein etablierter Börsenliebling unter den Wachstumsunternehmen. Sogar größere Irritationen reichen - auch nach vorangegangenen heftigen Kursanstiegen - bisher lediglich zu Kurseinbußen von zehn Prozent. Die ungewollte (?) Veröffentlichung einer hauseigenen Mitteilung von Microsoft-Chef Bill Gates an seine Geschäftsführung sorgte für große Unsicherheit.

Vor dem Hintergrund der bevorstehenden Allianz von Big Blue und Apple hatte Gates sein Führungsteam vor einer Verschlechterung der strategischen Wettbewerbsposition des eigenen Unternehmens gewarnt. Nun rätseln die Experten, ob es wirklich Gründe gibt, an der Fortsetzung der Erfolgsstory Microsoft zu zweifeln, oder ob Gates seine Führungsmannschaft lediglich aufrütteln und anspornen wollte.

Was tun als Microsoft-Aktionär? In der Vergangenheit war es richtig, am Microsoft-Engagement festzuhalten. Es gab - wie heute immer wieder Irritationen. Die daraus resultierenden Kursrückschläge waren begrenzt.

Die strategische Marktstellung von Microsoft ist gut. Die optische Verbilligung der Notiz durch den Aktiensplit wird den Kurs zusätzlich unterstützen. Microsoft bleibt haltenswert.

Nach dem Split notiert die Aktie derzeit bei 68 Dollar. Kommt es nach der optischen Verbilligung der Aktie zu einem erneuten Kursanstieg sollte man zirka 15 Prozent über dem aktuellen Kurs Gewinne mitnehmen.