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Michael Dell schaut nicht über den Tellerrand

13.10.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Dell-Chef Michael Dell, der in einem Vortrag in Madrid behauptete, Europa sei bei der Akzeptanz neuer Technologien rückständig, muss sich nun einiges an Kritik gefallen lassen. Das englische Online-Magazin "The Register" bezeichnete ihn gar als "frechen Affen".

Sachlicher fällt die Kritik von Val Rahmani aus. Die IBM-Managerin erklärte, Dell sei zu sehr auf den PC-Markt fokussiert und habe andere Bereiche wie die drahtlose Kommunikation nicht im Auge. Gerade dieser Bereich boome in Europa. "Bei der Akzeptanz von Produkten für diesen Bereich sind die Europäer Spitzenreiter", meint gar Compaq-Vice-President Kasper Rorstedt.

Laut Michael Dell verhalten sich die Europäer beim Einsatz neuer Technologien zu zögerlich. Die europäische Wirtschaft sei größer als die der USA - doch beispielsweise würden nur halb soviele PCs eingesetzt. Die magere Nachfrage nach Dell-PCs in Europa veranlasste das Unternehmen erst vor kurzem dazu, sein erwartetes Umsatzwachstum nach unten zu korrigieren. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass der Amerikaner sich nun mit den Europäern anlegt ...