Burroughs-Tochter steigerte Umsatz und Gewinn

Memorex: Auf mittlere Systeme besonnen

12.04.1985

FRANKFURT (CW) - 129 Millionen Mark setzte die deutsche Burroughs-Tochter, die Frankfurter Memorex GmbH, im Geschäftsjahr 1984 um. Dies entspricht einem Plus von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Gewinn vor Steuern erhöhte sich von sieben auf 9,5 Millionen Mark.

Das Unternehmen in der Mainmetropole hat, so verlautet es nach außen, den Kampf um das Plattenspeichergeschäft gut überstanden. IBM hatte bekanntlich durch das Abgrasen des Marktes mit seinen 3380-Geräten den Kompatiblen das Leben schwer gemacht. Bekanntestes Opfer dieses Verdrängungswettbewerbs war Storage Technology. Control Data zog sich aus dem Rennen um Verkaufserfolge und verlegte sich auf andere Produkte.

Das Geschäft mit der 80er Platte, so Memorex habe nur einen Anteil von 13 Prozent am Gesamtumsatz des vergangenen Jahres gehabt. Die Geschäftsstütze seien insbesondere die mittleren Systeme, wie die 70er und 75er Platte gewesen. Ein Sprecher: "Wir haben uns auf den großen Markt der 4300-Rechner gestürzt, das war unser Erfolg". Die zehn Prozent des Großrechnermarktes machten hingegen nicht wett, was sich in diesem speziellen IBM-Markt abspiele.

Auf die Ankündigung der Doubledensity Stationen von Big Blue reagiert Memorex gelassen: "Wir haben unsere Maschinen immer so ausgelegt, daß sie mehr Leistungen bringen als die von IBM". Memorex will nachziehen und in diesem Jahr ebenfalls eine Double-Density-Version ankündigen, die dann Anfang 1986 lieferbar sein wird.

Im Bereich der Magnetbandsysteme, so der deutsche Memorex-Geschäftsführer Johann F. Seifart, könne die Nachfrage derzeit kaum gedeckt werden. Hierfür sei unter anderem die "verzögerte Auslieferung des IBM-Kassettenbandes 3480 mitverantwortlich". Zu den weiteren Umsatzstützen von Memorex gehören nach eigenen Angaben der Service und der Vertrieb von Terminaldruckern für diverse Fachanwendungen im Kommunikationsbereich.