Mainframe: Altes Wissen für Junginformatiker

08.04.2009
Mit der Großrechnertechnik werden auch die Spezialisten älter. Darum vermitteln IT-Hersteller Mainframe-Wissen an den Hochschulen.

Totgesagte leben länger. Das gilt auch für den Mainframe. Um das Wissen über Großrechner auch dem IT-Nachwuchs zu vermitteln, arbeiteten Wissenschaft und Praxis zusammen. An Hochschulen in Darmstadt und Aschaffenburg hielten Vertreter von IBM und der Software AG eine Vorlesungsreihe zur Mainframe-Technologie ab.

Die schnellste Datenbank der Welt

So referierten die Experten von IBM über Aufbau und Funktion von Großrechnern sowie über zOS, Cobol, vVM, DB/2 zLinux und Websphere. Die Fachleute der Software AG sprachen über die Softwareentwicklung mit Adabas und Natural und lieferten Praxisbeispiele zur Programmierung, Modernisierung und Integration von Softwareanwendungen auf Mainframes.

Exkursionen führten die Studenten in das IBM Forschungs- und Entwicklungszentrum nach Böblingen und zum Hauptsitz der Software AG nach Darmstadt-Eberstadt. In Böblingen machte ein "gläserner Mainframe" das komplizierte Innenleben eines Großrechners anschaulich. Die Software AG dagegen führte eine Online-Recherche vor und zeigte, dass die Mainframe-Datenbank Adabas mit 320.000 Zugriffen pro Sekunde auch heute noch die schnellste Datenbank der Welt ist.

"Die Vorlesungen füllen eine echte Lücke im Veranstaltungskanon der Hochschulen", urteilte Oliver Bach, Mitglied der Fachschaft Informatik und Teilnehmer der Veranstaltung. "Mainframes sterben nicht aus, und die Kombination aus Theorie und Praxis, aus Forschungsmöglichkeiten und Projektarbeit, ist für uns Studenten einmalig."

Mainframe-Vorlesung bald in Stuttgart

Von den ursprünglich über 80 Teilnehmern nahmen 45 an der abschließenden Klausur erfolgreich teil und nahmen ihr Abschlusszertifikat in Empfang. Eine Nachfolgeveranstaltung ist im nächsten Semester in Stuttgart vorgesehen. In Darmstadt ist eine Wiederholung in zwei Jahren geplant. (hk)