Linux-System vereinfacht medizinische Bildbearbeitung

02.12.2005
Siemens und IBM haben ein System geschaffen, mit dem sich das gesamte Bildmaterial zu einem Patienten integriert speichern und ausgeben lässt.

Krankenhäuser und andere medizinische Einrichtungen sollen Röntgenbilder und Computertomographien künftig in einem einheitlichen System verwalten und bearbeiten können. Ein integriertes "Radiologie-Informationssystem/Picture Archiving and Communication System", kurz RIS/PACS, haben Siemens Medical Solutions und IBM Healthcare and Life Sciences gemeinsam entwickelt - auf der Basis von Standardkomponenten und dem quelloffenen Betriebssystem Linux.

Im Frühling dieses Jahres wurde das Herzstück der Lösung mit dem Produktnamen "Syngo" erstmals in Betrieb genommen. Pilotanwender für Syngo Workflow und Syngo Imaging war das Hutchinson Hospital im US-Bundesstaat Kansas. Wie der dortige Chefradiologe Edward Hobart erläutert, muss sich der Mediziner jetzt nur noch einmal einloggen, kann im RIS die Patientendaten auswählen und bekommt dann auf derselben Workstation die jeweiligen Untersuchungsergebnisse sowie das verfügbare Bildmaterial angezeigt: "Der integrierte Workflow zwischen RIS und PACS hat einen sofortigen Produktivitätsgewinn mit sich gebracht", so der Strahlenfachmann. Laut IBM wurden inzwischen bereits 20 ähnliche Lösungen implementiert.

Die Zusammenarbeit von Siemens und IBM in Sachen medizinischer Bildbearbeitung geht auf ein im Mai 2004 geschlossenes Abkommen zurück. Im September desselben Jahres begannen die Entwicklungsarbeiten, für die das Siemens-Labor in Erlangen verantwortlich zeichnet. Syngo läuft auf Linux-Severn und nutzt die "Totalstorage"-Technik von IBM. Dank einer integrierten Speicher-Management-Software, dem "Tivoli Storage Manager" von IBM, lassen sich die unterschiedlichen Datentypen der Bildbearbeitungssysteme gemeinsam verwalten. (qua)