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Linux-Distributoren in Gartners Magischem Quadranten

23.04.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Dass in der neuesten Ausgabe von Gartners "Magischem Quadranten" für Midrange-Server eine Reihe von Linux-Distribitionen erstmals separat auftauchen - bislang wurde das quelloffene Betriebssysytem hier kumuliert betrachtet -, wertet "Computerwire" als neuerlichen Beweis dafür, dass Linux zunehmend kommerzieller (genutzt) wird. Konkret listet Gartner Suses "Enterprise Server", "Red Hat AS" und Linux auf IBMs zSeries-Mainframes einzeln. Außerdem wurde Suns x86-Angebot aufgrund der Einführung von Sun Linux neu eingestuft.

"Bei der Auswahl der Kandidaten für das neueste Magic-Quadrant-Update ist es zunehmend klarer geworden, dass Anwender für ihre Bedürfnisse die geeignetste Linux-Distribution und Supportoption wählen müssen", heißt es bei Gartner. Zur Erläuterung: Der magische Quadrant misst Anbieter bezüglich "Ability to execute" ((Geschäfts-)Leistung) und "Completeness of Vision" (Vision). Wer in beiden Bereichen gut abschneidet, wird als "Leader" (Markführer) klassifiziert. Gute Ability und schlechte Completeness ergibt "Challenger" (Herausforderer), schlechte Ability und gute Completeness "Visionary" (Visionär). Wer in beiden Bereich schlecht eingestuft wird, bleibt "Niche Player" (Nischenanbieter).

Red Hat stuft Gartner aktuell als Challenger ein, Suse dagegen als Visionär - beides für den Anfang durchaus erfreuliche Ergebnisse. Das Nürnberger Unternehmen müsse seine Marketing-Reichweite ausbauen und stärker in die Unternehmens-DV vordringen, um profitabel zu werden. Sowohl Mainframe-Linux (zu kleine installierte Basis) als auch Suns x86 (zuviel Konfusion um Solaris x86 und Sun Linux, das inzwischen wieder abgeblasen wurde) wertet Gartner als Nischenanbieter.

Weitere Linux-Anbieter hat Gartner in seinen Quadranten ("Prospects for Global Unix, Linux and Windows Server Leadership") nicht aufgenommen. Weil diese generell nur bestimmte geografische oder vertikale Märkte adressierten, würden sie ohnehin nie über den Status eines Nischenanbieters hinauskommen, so die Begründung. (tc)