Kompatible profitieren:

Lieferschwierigkeiten für IBM-Mikros

24.06.1983

FRAMINGHAM (cw) - "Vielleicht zu gut" sei der derzeitige Absatz des IBM Personal Computers. vermutet die COMPUTERWORLD. Der Marktführer habe offensichtlich Schwierigkeiten, den Original-PC und dessen kürzlich angekündigte XT-Version zu liefern sowie die entsprechende Peripherie. IBM-PC-Kompatible nutzen jetzt ihre Chance mit Zusatznutzen.

Bereits 1982 sei die Produktionsrate einmal und in diesem Jahr schon zweimal erhöht worden, ließ eine Sprecherin des Fertigungsbetriebs Boca Raton in Florida verlauten. Die Nachfrage sei anschließend jedesmal wieder "raketenartig" gestiegen. Zur Zeit laufen dort 35 000 PCs und 10 000 XTs monatlich vom Band. Bis zum Jahresende würden es 400 000 PCs und 150 000 XCs sein, vermutet die Infocorp, Cupertino, ein Computermarktforschungsunternehmen. Am schwierigsten ist es, COMPUTERWORLD zufolge, einen XT zu bekommen.

Dies sei aber nicht "lebensbedrohlich", denn die Anwender in den großen Firmen hätten es ja schon 30 Jahre ohne Mikrocomputer ausgehalten, "ein paar Wochen mehr werden sie nicht umbringen", wiegelt Ralph Wagner, ein Mikrocomputerhändler von der Ostküste, ab. 80 Prozent seiner Kunden sind nämlich in größeren Unternehmen zu finden. In diesen Unternehmen sei es nicht so zeitkritisch, Mikros zu installieren, wie das bei größeren Systemen manchmal der Fall sei. Er vermutet daß die potentiellen Käufer auch noch ein paar Wochen länger warten, bevor sie andere Mikros kaufen.

Wegen der Lieferschwierigkeiten des Marktführers haben die Hersteller IBM-kompatibler Mikros, zum Beispiel die Compac Computer Corp., gut verkauft. Die Compac bietet einen portablen und kompatiblen PC an. Das bedeute für den Anwender einen doppelten Vorteil, kurzfristige Verfügbarkeit und langfristige Anwendbarkeit, interpretiert das CW-Mutterblatt.