Licht und Schatten bei IT-Dienstleistern

06.05.2002
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Geschäftserwartungen der nächsten sechs Monate: Nur noch 26 von 100 IT-Dienstleistern erwarten laut aktueller Umfrage, dass sich ihre Geschäfte gut entwickeln. Drei Quartale zuvor schätzen noch doppelt so viele Unternehmen die Lage optimistisch ein.   Quelle: Ifo-Institut

Zu schaffen macht den Unternehmen nach wie vor der magere Auftragsbestand. 40 Prozent der Betriebe erachten ihn als zu klein. Bereits seit der zweiten Jahreshälfte 1999 schmilzt das Polster an Bestellungen kontinuierlich. Gegenüber dem dritten Quartal 2001, als das Urteil der Dienstleister über die Auftragsreserven so schlecht wie noch nie ausfiel, ergab sich nur eine marginale Besserung.

Nach wie vor Fachkräftemangel

Vielen Unternehmen bereitet dies mittlerweile ernsthafte Sorgen. 50 Prozent bezeichnen den Nachfragemangel als Gefährdung für das Geschäft. Vor Jahresfrist waren es nur rund 18 Prozent. Trotz nachlassenden Umsatzwachstums brennt den IT-Dienstleistern nach wie vor der Mangel an geeigneten Fachkräften auf den Nägeln. Zwar sind die Klagen deutlich seltener gewonnen, dennoch kreuzt immerhin noch jeder fünfte Betrieb den Mangel an Experten als geschäftshemmend an.

Aufgeschlüsselt nach Sparten ergibt sich ein wenig einheitliches Bild. Der Geschäftsverlauf im Bereich Consulting und Projektservices hat sich nach dem Einbruch im dritten Quartal des letzten Jahres leicht erholt. Auch bei den System- und Network-Operations (vergleichbar mit Outsourcing-Services) sowie den Wartungsdiensten hat sich die Lage leicht verbessert. In den Dienstleistungssparten Processing und Network-Services (Vermietung von Rechenzeit, Mehrwertdienste und Datenfernübertragung) gibt es hingegen weder Besserung noch Hoffnung. Nachfrage, Auftragsbestände und Umsätze sind rückläufig. Bei unverändert schwachen Bestelleingängen, schwindenden Auftragsreserven und nahezu gleich bleibenden Umsätzen präsentierte sich auch die Geschäftslage bei Anbietern von Enviromental Services (vergleichbar mit Support-Services) nur als zufrieden stellend.