Die Automotive-Konzerne profitierten eigenen Angaben zufolge in erster Linie von reduziertem „Trouble-Shooting“, verbesserter Bestandshaltung und geringeren Kosten für Bestände, Sondertransporte und Personal.
Der Handel und die Konsumgüterindustrie hätten vor allem die verringerte Anzahl von Sonderbeschaffungen, gesunkene Kapitalbindungskosten, erhöhte Umschlagsgeschwindigkeit und effizientere Handhabung von Werbeaktionen positiv vermerkt.
Die Hightech-Branche wisse insbesondere die Potenziale zur Bündelung von Transport- und Fertigungskapazitäten zu schätzen. Sie habe allerdings auch die Kehrseite dieser Medaille zu spüren bekommen: Die verringerten Transaktionskosten seien mit erhöhten Investitionen, beispielsweise in die Mitarbeiterschulung, zu erkaufen. Hinzu komme, dass sich der Nutzen von SCC-Projekten derzeit kaum quantitativ bewerten lasse, ergänzt Ulrich Weingarten, Prinzipal bei Bearing Point.
Dennoch haben sich beispielsweise die Audi AG, Ingolstadt, und ihr Zulieferer Robert Bosch GmbH, Plochingen, zu einer gemeinsamen Kapazitätsplanung durchgerungen. Als Beweggrund nennt Ernst Hermann Krog, Leiter Markenlogistik bei Audi, die explodierende Varianten- und Modellvielfalt, die zahlreiche Sondertransporte und Verschrottungen, übermäßige Bestände und kurzfristige Teilezukäufe in ihrem Schlepptau habe.
Transparenz über die gesamte Kette
Mit traditionellen Verfahren lässt sich der gestiegene Koordinationsbedarf nicht in den Griff bekommen, so Krog. Das bestätigt auch Oliver Merle, Projektleiter E-Business bei Robert Bosch: „Auf Basis der heutigen EDI- und ERP-Systeme“ sei der Versuch, das vom Markt gewünschte „Zehn-Tage-Auto“ zu bauen, „zwecklos“.