Oracle ist laut Jupiter-Studie die Nummer eins

Konsolidierung bei Portalsoftware

28.02.2003
MÜNCHEN (CW) - Im Markt für Portalsoftware ist Oracle mit einem Anteil von 26 Prozent laut Jupiter Research die Nummer eins. Die besten Noten im Produktvergleich erhielten allerdings IBM und der Portalspezialist Plumtree.

Oracles hoher Marktanteil dürfte laut Jupiter vor allem darauf zurückzuführen sein, dass das kalifornische Unternehmen die Portalsoftware als kostenloses Add-on zusammen mit seinem Applikations-Server vertreibt. Wie viele App-Server-Anwender die Zusatzlösung auch tatsächlich nutzen, ist nicht bekannt. Den zweitgrößten Marktanteil hat Peoplesoft mit 19 Prozent, gefolgt von SAP mit 17 und IBM mit 15 Prozent. Acht Prozent der Firmen setzen Eigenentwicklungen auf Basis von Suns Portal-Server "ONE" (Open Net Environment) ein.

Plumtree kommt im Jupiter-Ranking trotz hochwertiger Lösungen nur auf einen Marktanteil von fünf Prozent. "Plumtree ist das beste Beispiel dafür, wie zersplittert der Markt ist", so der Autor der Studie, David Schatsky. Da es bislang keinem Anbieter gelungen sei, einen dominanten Marktanteil zu erzielen, zeichne sich eine Konsolidierung ab, aus der seiner Ansicht nach vor allem große Player wie IBM, Oracle, Peoplesoft, Bea Systems und Microsoft gestärkt hervorgehen werden. Chancen hätten aber auch ein oder zwei reine Portalsoftwareanbieter, allen voran Plumtree.

Unternehmensportale erfreuen sich steigender Beliebtheit. Laut Jupiter haben bereits 64 Prozent aller US-Firmen ein Intranet für ihre Mitarbeiter eingeführt; 16 Prozent wollen dies innerhalb der nächsten zwölf Monate tun. Mit Kundenportalen arbeitet fast die Hälfte der Befragten. An dritter und vierter Stelle folgen Vertriebs- und Lieferantenportale mit 29 beziehungsweise 25 Prozent.

Kosten senken durch Portale

In Deutschland zeichnet sich eine ähnliche Entwicklung ab. Einer Umfrage von Cap Gemini Ernst & Young zufolge versprechen sich 68 Prozent der hiesigen Firmen von Portalen Kosteneinsparungen bei administrativen Tätigkeiten sowie eine Verbesserung der Datenqualität. Weitere häufig genannte Vorteile sind die Steigerung der Produktivität, der schnellere Zugriff auf Informationen sowie ein einheitlicher Wissensstand der Mitarbeiter. Allerdings scheitert die Implementierung häufig am fehlenden Geld: 64 Prozent der Befragten nannten Budgetgründe als das größte Hindernis für die Einführung. (sp)