Client-Hardware-Trends

Kollege Computer macht mobil

15.10.2003
Von von Jan

Nachdem sich Notebooks in den vergangenen Jahren einen festen Platz in der Unternehmens-IT erkämpft haben, scheinen nun die PDAs (Personal Digital Assistants) in den Startlöchern zu stehen. Deren Betriebssysteme - hauptsächlich PalmOS 5 und Microsoft Pocket PC 2003 - haben inzwischen einen ausgesprochen hohen Reifegrad, die Geräte sind klein und leistungsfähig. Große Unternehmen wie Daimler Chrysler oder der TÜV Nord haben bereits seit geraumer Zeit mobile Lösungen auf Basis von Notebooks und PDAs im Einsatz.

Was den Konzernen recht ist, kann dem „Small and Medium Size Business“ (SMB) nur billig sein.- Auch in kleineren Unternehmen haben mobile Technologien längst Einzug gehalten. „Eine signifikante Anzahl europäischer SMBs hat Mobillösungen im Einsatz oder plant ihre Einführung“, interpretieren die Marktforscher von IDC die Ergebnisse ihrer Studie „European Vertical Markets Survey“ vom vergangenen Jahr. 45 Prozent der befragten deutschen SMBs haben demnach mobile Lösungen in Betrieb, weitere 28 Prozent planen deren Implementierung. Die Studie berücksichtigte Laptops, Handys, PDAs und weitere Geräte.

Die meisten dieser mobilen Anwendungen befassen sich mit einfachen Funktionen wie E-Mail oder Kalender. Outlook oder Lotus Notes sind heute Standard auf den PCs für unterwegs, auch wenn das System-Management für die mobilen Clients oft noch unprofessionell gehandhabt wird. Doch immerhin 17 Prozent der Unternehmen mit 250 bis 499 Mitarbeitern nutzen laut der IDCStudie bereits Mobile-Office-Lösungen - und fast 24 Prozent von ihnen wollen noch im laufenden Jahr Mobile-Salesforce-Automation realisieren.

Das Interesse auf der einen Seite, aber auch die Zurückhaltung der mittelständischen Anwender bei PDA-Anwendungen auf der anderen Seite bestätigt Thomas Tuttenuj, Geschäftsführer der auf Softwareentwicklung im mobilen Umfeld spezialisierten Gutura GmbH in Waiblingen: „Das Bewusstsein, dass mobile Geräte einen Nutzen für ein Unternehmen darstellen können, ist bei den meisten Anwendern vorhanden.“ So habe der Dienstleister etwa für einen Backofenhersteller ein System auf Basis der PDAs von Palm entwickelt, mit dem Vor-Ort-Backöfen programmiert werden können, die zum Beispiel in Tankstellen zum Einsatz kommen.

„Aus der Kosten-Nutzen-Perspektive sind die Kunden allerdings noch zögerlich“, schränkt Tuttenuj ein. Kosten und Nutzen würden bei der Investition in eine mobile Lösungen sorgfältig abgewogen. Deutlich zu erkennen sei, dass die PDAs auch in den Unternehmen über den Status der PIMs (Personal Information Manager) hinaus heute bereits als professionelle Instrumente erkannt und eingeplant würden. Der Rechtfertigungsdruck der PDA-affinen Mitarbeiter gegenüber dem Einkauf und dem Controlling ist aus Tuttenujs Sicht jedoch noch sehr hoch. „Meinem Eindruck nach stehen viele Unternehmen in den Startlöchern und warten nur darauf, dass Best Practices den finanziellen Nutzen belegen.“

Finanzieller Nutzen noch unklar