US-Studie über den Markt der elektronischen Helfer:

Kleinroboter haben die größten Chancen

11.06.1982

NORWALK (pi) - Der ungeheure Aufschwung auf dem Markt für Industrieroboter könnte in den nächsten zehn lahren dafür sorgen, daß die Fünf-Millionen-Dollar-Grenze erreicht wird. Zu dieser optimistischen Einschätzung kommt jedenfalls das amerikanische Marktiorschungs- und Beratungsunternehmen International Resource Development Inc. (IRD) in seiner jüngsten Studie.

Anlaß für die Untersuchung waren die Auswirkungen, die durch das Engagement von IBM, General Electric, Westinghouse und Bendix auf dem Robotermarkt zu erwarten sind. Texas Instruments sowie "mehrere" andere, allerdings nicht namentlich genannte Computer- und Elektronikunternehmen werden nach den Worten von Kenneth Bosomworth von IRD bald folgen.

Fünfzehn Jahre lang bis 1980 tat sich auf dem amerikanischen Markt für Industrieroboter fast nichts. Von diesem Zeitpunkt an konstatiert das Marktforschungsinstitut ein größeres Bemühen der US-Hersteller um diesen Sektor. Hauptgrund ist laut IRD die Sorge, die wachsende japanische Konkurrenz könnte die Wettbewerbsfähigkeit der amerikanischen Unternehmen ernsthaft gefährden. Paradoxerweise bieten gerade die Neulinge auf dem Markt, IBM eingeschlossen, Roboter an, die in Japan gebaut worden sind.

Die größten Absatzchancen sieht IRD für den Bereich der kleinen Industrieroboter unter fünf Kilogramm, die schon jetzt bei der elektronischen Montage oder zum Verpacken von Medikamenten verwendet werden. Gerade die etablierten Hersteller hätten diese Möglichkeiten lange Zeit nicht gesehen, da sie sich zu sehr auf die "schmutzigen Roboterjobs" im Automobilbau konzentrierten.

Im Unterschied zu anderen Märkten, so Bosomworth, ist der Bereich Industrieroboter auch während der augenblicklichen Rezession eine Wachstumsbranche. Für 1982 erwartet er einen Umsatz von 315 Millionen Dollar, verglichen mit 210 Millionen Dollar im vergangenen Jahr eine Steigerung um fast 30 Prozent. IRD rechnet allerdings mit einem Umsatzrückgang, wenn sich die wirtschaftliche Situation nicht im dritten Quartal erholt.

Optimistisch sieht IRD die Folgen des Robotereinsatzes auf die Arbeitsplätze. Zwar werden viele Tausende von Arbeitern durch Roboter ersetzt, auf der anderen Seite helfe ihr Einsatz aber auch, die bestehende Arbeitslosigkeit zu reduzieren.