Datenschützer setzen sich durch

Kein ATA-Standard in Sicht

27.04.2001
MÜNCHEN (CW) - Keine Einigung erzielte das für die Standardisierung der ATA-Schnittstelle zuständige Gremium über die Frage, wie geschützte Daten gegen das illegale Kopieren zu sichern sind.

Das Technical Committee T13 arbeitet als Untergruppe des National Committee for Information Technology Standards (NCITS) an einem Standard für die ATA-Schnittstelle in PCs. Das ATA-Interface regelt die Art und Weise, wie der Rechner mit Peripheriegeräten wie etwa Festplatten kommuniziert. Eine der strittigen Fragen ist der Schutz von urheberrechtlich gesicherten Informationen auf Flash-Speichern, Zip-Laufwerken oder DVDs gegen das illegale Kopieren.

Alternative abgelehntNachdem zuerst IBM und andere Vorschläge für ein standardisiertes Verschlüsselungsverfahren vorgelegt hatten, schob im Februar dieses Jahres Phoenix Technologies eine Alternative nach. Kritiker hatten IBM, Intel, Matsushita und Toshiba vorgeworfen, dass deren Verfahren die Festplatteninhalte so stark schütze, dass Anwender kaum mehr ihren Backup erledigen könnten. Mit dem Bekanntwerden des Phoenix-Plans zogen einige Mitglieder im T13-Gremium ihre Vorschläge zugunsten dieser Initiative zurück, da sie weiter gefasst war. Allerdings erlaubt sie den Herstellern, in Festplatten bis zu acht Kommandos etwa für Audio-Video-Streaming oder die Privatsphäre einzuprogrammieren und die Funktionalität einzuschränken.

Als jetzt zur Abstimmung über den Vorschlag gebeten wurde, verfehlte er die erforderliche Zweidrittelmehrheit weit und wird somit nicht als Standard verabschiedet. Das dürfte Datenschützer wie John Gilmore von der Electronic Frontier Foundation in San Francisco freuen. Er befürchtete, die Hersteller hätten mit dieser Technik steuern können, was Computer lesen oder kopieren können. Jetzt wartet das T13-Gremium auf andere Vorschläge zur Copy Protection. Dennoch ist sich NCITS-Sprecherin Kate Mc Millan sicher, dass im kommenden Sommer erste Ergebnisse der ATA-Standardisierung vorliegen werden.