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Junger Schwede klagt: Microsoft ist unfair

08.11.2005
Der Softwarekonzern soll Preisdumping betreiben, um kleine Firmen aus dem Rennen zu werfen.

Die schwedische Firma Wellton Way hat sich den größten Softwarekonzern der Welt zum Feind gewählt: Microsoft. Kaum eine Seite findet sich im Web-Angebot des Startups, auf der nicht der Redmonder Riese als vermeintlich schlechtes Beispiel dienen muss. Der Wettstreit dreht sich dabei nicht um Datenbanken, Spielekonsolen oder Bürosoftware, sondern um so genannte Multimedia-Center-Programme. Dabei handelt es sich um Betriebssysteme beziehungsweise Anwendungen, deren zusätzliche Funktionen Fernsehen, Videos, Musik, das Internet und andere Inhalte für das Home-Entertainment auf einem PC integrieren sollen. Wellton Way bietet ein Produkt dieser Gattung an, Microsoft auch.

Nun hat die junge Firma dem großen Rivalen "predatory pricing" vorgeworfen, was sich grob mit "räuberisch" beziehungsweise "Dumping" übersetzen lässt. Konkret: Laut einem Bericht des "Wall Street Journal" beschuldigt Wellton Way den Softwarekonzern, sein "Media Center 2005" in Schweden für 886 Schwedische Kronen anzubieten, umgerechnet rund 92 Euro. Demgegenüber koste "Windows XP Professional" ohne Zusatzfunktionen 1139 Kronen oder knapp 120 Euro. Diese Vorgehensweise sei nicht fair und dränge kleine, innovative Unternehmen aus dem Geschäft, zitiert die Zeitung den Chef von Wellton Way, Claes Wellton. Laut "Wall Street Journal" wollte Microsoft die Anschuldigungen, die an die EU-Wettbewerbsbehörde gerichtet wurden, nicht kommentieren. (ajf)