Jeder zweite CIO will weg aus der IT

25.10.2007
45 Prozent der britischen IT-Chefs würden gern in anderen Unternehmensbereichen arbeiten.

Die weitaus meisten, nämlich 85 Prozent, der CIOs mögen ihre Arbeit – zumindest im Vereinigten Königreich. Das fand "Computer Business Research", kurz CBR, eine Schwesterpublikation des britischen Branchendienstes "Computerwire", durch die Befragung von rund 300 IT-Chefs heraus. Allerdings wäre beinahe die Hälfte der Befragten nur zu gern bereit, ihre IT-Karriere an den Nagel zu hängen und in einen anderen Unternehmensbereich zu wechseln, so die Studie weiter. Als Voraussetzung für diesen Schritt nannten die CIOs allerdings, dass sie in ihrer neuen Position dasselbe Gehalt bekämen wie in der Informationstechnik.

Schwindendes Selbstbewusstsein

Die Frage ist nun, ob die Chefinformatiker einfach nur eine neue Herausforderung begrüßen würden oder vielmehr konkrete Gründe haben, die IT zu fliehen. Dass Letzteres der Fall sein könnte, suggerieren die Ergebnisse einer aktuelle Untersuchung, in deren Rahmen die internationale Personalberatung Harvey Nash 650 britische CIOs interviewen ließ.

Der Harvey-Nash-Studie zufolge leiden viele IT-Manager darunter, dass ihre Rolle innerhalb des Unternehmens zu gering geschätzt wird, und sehen sich deshalb nach einem neuen Job um. Zwar vertraten 60 Prozent der CIOs gegenüber den Meinungsforschern die Ansicht, ihre strategische Bedeutung nehme zu. Doch hatten sich in der Vorgängerumfrage aus dem vergangenen Jahr noch 70 Prozent dahingehend geäußert.

Das schwindende Selbstbewusstsein findet eine Entsprechung in den Antworten der gleichzeitig befragten Finanzchefs. Jeder zweite von ihnen sieht in der IT offenbar nur eine Unterstützungsfunktion, die im Management-Board nichts zu suchen habe. Da erscheint es nur zu natürlich, dass ein Viertel der von Harvey Nash interviewten CIOs lieber in eine Position wechseln würde, die ihnen mehr Einfluss auf die Business-Strategie ermöglicht. (qua)