Lokale Rufnummern für internationale Telefonate

Jajah bringt Internet-Telefonie ohne Internet

20.11.2007
Um den neuen Dienst des kalifornisch-österreichischen Startups Jajah zu nutzen, ist nun nicht einmal mehr ein PC nötig.

Internet-Telefonie- oder VoIP-Dienste (Voice over IP) hatten bislang einen Haken: Um sie relativ unkompliziert nutzen (z. B. Skype) oder zumindest initiieren (z.B. Jajah) zu können, war entweder ein PC mit Internet-Zugang oder ein spezielles VoIP-Telefon notwendig. Damit blieb den Lösungen jedoch der Zugang zum Massenmarkt und insbesondere zu weniger technikaffinen Zeitgenossen untersagt.

Mit einem – nicht ganz neuen - Trick hat Callback-Spezialist Jajah das Problem nun gelöst: Bei Jajah Direct erhält der Nutzer für die Telefonnummern seines Adressbuchs eine Ortstarif-Nummer von Jajah, die ihn dann automatisch über das Internet zu seinem Ziel verbindet - zum Ortstarif plus den Jajah-Tarifen. Günstiger ist das vor allem bei Telefonaten ins Ausland, insbesondere wenn man sie vom Handy aus führt. Aber etwa auch ein Anruf vom Festnetz zum Handy kann so unter Umständen günstiger sein. Gespräche zwischen Jajah-Nutzern sind in vielen Fällen sogar völlig kostenlos. Für Nummern, die nicht im Adressbuch hinterlegt sind, wählt der Nutzer eine lokale Jajah-Vermittlung und tippt dann einfach die Zielrufnummer ein. Der erste Anruf wird gleich weiterverbunden und sofort danach bekommt man eine direkte Nummer für künftige Anrufe zum gleichen Ziel per SMS aufs Handy.

Bleibt die Frage, warum die Umsetzung des Dienstes so lange gedauert hat. Erste Andeutungen zu dem neuen Service hatte Jajah-Gründer Roman Scharf bereits im Februar am Rande der Mobilfunkmesse 3GSM gegenüber der COMPUTERWOCHE gemacht. Wie die US-Kollegen vom "IDG News Service" berichten, hat Jajah allerdings noch einen weiteren Trumpf im Ärmel: Die Company entwickle außerdem eine Technik, die es Nutzern gestatte, via SMS eine Callback-Verbindung zu initiieren, erklärte Jajah-CEO Trevor Healy im September in einem Telefon-Interview. (mb)