CW-Kolumne

IT-Profis lassen sich nicht blenden

29.01.2013
Gemeinsam mit dem Best Places to Work Institute und dem Bitkom hat die COMPUTERWOCHE eine Erhebung in der ITK-Branche vorgenommen, an der sich 87 Unternehmen beteiligt haben. 40 Firmen wurden ausgezeichnet.
Heinrich Vaske, Chefredakteur CW
Heinrich Vaske, Chefredakteur CW

Wir gratulieren Microsoft Deutschland zur Topplatzierung, ebenso Netapp, Pentasys und MaibornWolff, die in ihren Kategorien ebenfalls an der Spitze liegen.

Interessant sind die Gründe, warum IT-Profis ihre Arbeitgeber gut finden. Geld spielt natürlich eine Rolle, eine freundliche Arbeitsatmosphäre ist aber mindestens ebenso wichtig. Man möchte das Gefühl, respektiert zu werden und willkommen zu sein. Ebenso relevant ist die Zuwendung des Vorgesetzten und die Identifikation mit dem eigenen Werk.

IT-Profis wollen anerkannte und gefragte Produkte und Dienstleistungen herstellen. Wenig überraschend, ist ihnen auch ihre Arbeitsplatzausstattung wichtig. Goutiert wird zudem, wenn Unternehmen wirtschaftliche Dürreperioden einfach mal aushalten und nicht gleich Kündigungen aussprechen. Arbeitsplatzsicherheit ist also auch für gefragte IT-Profis ein Argument.

Ganz normale Wünsche eigentlich, die aber nicht immer so leicht zu erfüllen sind. Vielleicht ist das ein Grund dafür, dass manche Unternehmen unter dem Stichwort Employer Branding in Aktionismus verfallen. Partys, Kickerabende, Videospielrunden, der Busshuttle zum Büro, Feng Shui – es werden offenbar alle Register gezogen, um jung und fancy zu erscheinen.

Nichts gegen solche Angebote, aber entscheidend sind sie nicht. Die besten Leute bekommt, wer über lange Zeiträume hinweg eine gute Unternehmenskultur pflegt, seinen Mitarbeitern sinnvolles Arbeiten ermöglicht und ihnen die gebührende Anerkennung zollt. So entsteht Zufriedenheit am Arbeitsplatz. Wer hier viel erreicht, wird im vielzitierten War for Talents die Oberhand behalten. Das gilt auch für den vermeintlich chancenlosen Mittelstand.