Konjunkturprogramm

IT-Mittelstand fürchtet Großunternehmen

09.03.2009
Von Richard Knoll
Oliver Grün, Vorsitzender des Verbands IT-Mittelstand, hat das Konjunkturprogramm der Bundesregierung kritisiert und fordert einen Verteilungsschlüssel zwischen Industrie und Mittelstand. Dies soll gewährleisten, dass die Mittel nicht einseitig zum Vorteil von Großunternehmen verwendet würden.

Die Bundesregierung lässt sich ihr zweites Konjunkturprogramm 50 Milliarden Euro kosten. Von diesem Betrag seien rund 500 Millionen Euro für öffentliche IT-Projekte vorgesehen. "Entscheidend ist für den IT-Mittelstand nicht wie hoch die Summe ist, sondern ob wir überhaupt von dem Paket profitieren, denn wenn es läuft wie in der Vergangenheit, wird 90 Prozent des Geldes sowieso bei den Großen landen", mahnt Oliver Grün, Vorsitzender des Verbands IT-Mittelstand. Statt immer mehr Mittel zu Lasten des Steuerzahlers zu fordern, plädiert Grün für einen Verteilungsschlüssel zwischen Industrie und Mittelstand, damit das Geld nicht einseitig verwendet wird.

"50 zu 50 wäre angemessen und eine gerechte Beteiligung für den IT-Mittelstand in Anlehnung an die Bruttowertschöpfung des Mittelstandes", erläutert Grün und ergänzt: "Öffentliche Ausschreibungen für IT-Großprojekte folgen derzeit häufig dem Prinzip Alles-aus-einer-Hand". Dabei seien die Anforderungen des Pflichtenhefts so umfassend, dass es für ein einzelnes IT-KMU vergeblich wäre, sich zu bewerben. Als Resultat würden immer wieder dieselben Großunternehmen zum Zuge kommen, auch wenn diese ihre Leistungsfähigkeit nur vorgetäuscht hätten. Diese dürfe nicht so bleiben, denn immerhin, so Grün, "sind 70,8 Prozent aller Arbeitnehmer und 82,9 Prozent der Auszubildenden der IKT-Branche bei klein- und mittelständischen IT-Unternehmen beschäftigt.