IT-Dienstleister hoffen auf bessere Zeiten

08.10.2003
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Joachim Hackmann ist Principal Consultant bei PAC – a teknowlogy Group company in München. Vorher war er viele Jahre lang als leitender Redakteur und Chefreporter bei der COMPUTERWOCHE tätig.

Allerdings sind es nur sehr verhaltene Signale, die die Branche sendet, denn die günstigen Erwartungen ruhen allein auf der Erkenntnis, dass die Umsätze weniger schnell fallen. Abermals reichten die Einnahmen nicht an das Niveau des Vorjahres heran, und auch die Auftragsbestände bereiten den Unternehmen weiterhin Sorgen. 60 Prozent der Befragten bezeichneten den Vorrat an anstehenden Arbeiten als zu klein. Immerhin nimmt die Zahl der Klagenden ab, und auch der Auftragseingang der Branche ist nur noch leicht rückläufig. Die Befragung zeigt, dass sich die Stimmung vor allem unter den großen Dienstleistern mit einem Umsatzvolumen von 50 Millionen Euro und mehr pro Jahr aufhellt.

Im letzten Jahr 20.000 Stellen gestrichen

Hier tendieren Einnahmen und Nachfrage leicht nach oben, wohingegen die kleineren Anbieter nach wie vor von Problemen in Bezug auf Nachfrage, Erlösen und Auftragsbestand berichten. Dennoch rechnet auch diese Gruppe bis zum Jahresende mit einer Wende zum Besseren. Das ist erstaunlich, denn bei der Frage nach der Umsatzerwartung zeigte sich, dass die Dienstleister mit einem Jahresumsatz von weniger als 50 Millionen Euro von eine Stagnation auf dem derzeit niedrigem Niveau ausgehen.

Unterm Strich urteilt Gürtler vom Ifo-Institut angesichts der Antworten: "Ein Silberstreif am Horizont." Das gilt allerdings keineswegs für den Arbeitsmarkt, hier lautet die einzig positive Botschaft, dass sich der bislang rasant verlaufende Stellenabbau verlangsamt. Im zweiten Quartal 2002 strich die Branche 1,75 Prozent ihrer Arbeitsplätze, der aktuell erhobene Wert beläuft sich auf ein Prozent. Bereits das siebte Quartal in Folge schrumpfte die Zahl der Beschäftigten, insgesamt gingen im Jahr 2002 laut Ifo Institut rund 20000 Arbeitsplätze verloren. Der Stellenabbau setzt sich fort: Zwar planen elf Prozent der befragten Unternehmen, in naher Zukunft neue Mitarbeiter einzustellen, 20 Prozent wollen aber entlassen.