T-Mobile Austria untersagt VoIP-Nutzung und vorzeitige Kündigung

iPhone-Start Österreich: "WLAN und EDGE reichen"

14.03.2008
Von pte pte
"Mit diesem innovativen und absolut einzigartigen Gerät sind wir nach langem Warten in der Lage, die Vision der Verschmelzung von Sprachtelefonie und Internet Wirklichkeit werden zu lassen." Mit diesen Worten läutete T-Mobile-Austria-Chef Robert Chvátal Donnerstagabend den Verkaufsstart für das iPhone in Österreich ein.

Damit wird Apples Lifestyle-Handy nach den USA, Deutschland, Frankreich und Großbritannien über den Exklusivprovider auch ab sofort in der Alpenrepublik zu bekommen sein. Das Unternehmen bietet die 8-Gigabyte-Version für 399 Euro an, während das 16-Gigabyte-Modell stolze 499 Euro kostet. Mit einem Zweijahresvertrag, der wiederum in die Tarife "Classic" und "Supreme" unterteilt ist, werden Interessierte mit monatlichen Grundgebühren von 39 Euro inklusive 1000 Freiminuten in alle Netze beziehungsweise 55 Euro zu null Cent in Heim- und Fremdnetze samt 1000 SMS konfrontiert.

Obwohl T-Mobile Austria beide Tarife mit einem drei Gigabyte umfassenden Datenpaket anbietet, kritisieren Fachleute nach wie vor die fehlende UMTS-Ausstattung des Geräts. "Ich sehe keinen Widerspruch zwischen unserem Datenpaket-Angebot und der fehlenden UMTS-Technologie. Die durch das Telefon unterstützten Standards WLAN und EDGE reichen völlig aus, um im Internet mobil und komfortabel zu surfen", entgegnet Chvátal auf Nachfrage von pressetext. Laut dem T-Mobile-Austria-Boss erübrige sich die - von Experten jedoch als neue Standard-Übertragung gefeierte - Technologie auch angesichts der 165 T-Mobile-Austria-HotSpots und einer generellen iPhone-Kundenzufriedenheit von 92 Prozent. Zudem würden Erfahrungswerte zeigen, dass die Datenusage bei iPhone-Kunden um das 30-fache höher liegt als im durchschnittlichen Vertragsgeschäft mit Geräten anderer Hersteller.

Im Gegensatz zum amerikanischen Vertrieb verläuft das europäische iPhone-Geschäft jedoch schleppend und findet nur schwer euphorisierte Käufer, sagen Brancheninsider. Gründe dafür liegen aber nicht nur im UMTS-Defizit, sondern auch im Bereich der Vertragsbedingungen. Auf die Frage, ob das iPhone von T-Mobile Austria auch als entsperrte Version angeboten werden könnte und damit allen Mobilfunknetzen offen stünde, meint Chvátal gegenüber pressetext: "Gecrackte Modelle interessieren uns nicht im Geringsten." Weiteren Unmut dürfte sich der Manager auch damit machen, dass "eine vorzeitige Kündigung des Vertrages in den allgemeinen Geschäftsbedingungen bislang nicht vorgesehen ist". Folglich sei auch die Entsperrung erst nach Ablauf der 24-Monatsfrist und dann nur gegen Aufpreis möglich. Des Weiteren untersagt T-Mobile seinen Kunden die Nutzung des iPhones über VoIP-Anbieter.

International für Verwirrung sorgen indes die streng geheim gehaltenen Abkommen zwischen Apple und den Exklusivprovidern über mögliche Gewinnbeteiligungen. Spekulationen gehen davon aus, dass der iPhone-Hersteller rund ein Drittel der damit erzielten Providerumsätze für sich beansprucht. Jüngste Erhebungen beziffern, dass das iPhone mittlerweile über 1,4 Millionen Mal über die Ladentische ging. In Frankreich vertreibt Apple das Gerät über Telecom SA's Orange, während O2 offizieller Kooperationspartner für Großbritannien ist. Wie viele iPhones T-Mobile Austria hingegen in Österreich verkaufen will, bleibt weiterhin unklar. "Darüber geben wir derzeit keine Auskunft. Man kann sich jedoch sicher sein, dass unsere Lager voll sind und wir uns dem prognostizierten Ansturm gewachsen sehen", so Chvátal abschließend im Gespräch mit pressetext. (pte)