Leitfaden für den Notfall

iPad geklaut – was tun?

09.04.2013
Von Christiane Stagge

Passwörter ändern

Nach Beantwortung der Sicherheitsfragen können Sie Ihr iTunes-Kennwort ändern.
Nach Beantwortung der Sicherheitsfragen können Sie Ihr iTunes-Kennwort ändern.

Haben Sie in iTunes Ihre Kreditkartendaten gespeichert, müssen Sie verhindern, dass Unbefugte nicht in Ihrem Namen Apps, Filme und Musik kaufen können. Deshalb sollten Sie sofort nach dem Verlust in iTunes das Passwort für den iTunes Store ändern. Klicken Sie auf „Account“ und dann neben der „Apple ID“ auf „bearbeiten“. Anschließend werden Sie auf www.appleid.apple.com weitergeleitet, wo Sie Ihr Passwort ändern können. Dafür müssen Sie sich mit Ihrem alten Kennwort anmelden. Unter „Kennwort und Sicherheit“ sind zunächst die Sicherheitsfragen zu beantworten, deren Antworten Sie selbst ausgewählt haben. Anschließend können Sie Ihr Passwort ändern. Sollten Sie die Antworten zu den Sicherheitsfragen nicht mehr wissen, können Sie auch ein neues Passwort über die Option „Kennwort vergessen“ anfordern. Bedenken Sie aber, dass der Dieb davon unter Umständen erfahren könnte, wenn er auf dem iPad Ihre E-Mails abruft.

Ihr E-Mail-Passwort ist das nächste Kennwort, das Sie ändern müssen. Das können Sie über die Webseite Ihres E-Mail-Providers veranlassen. Firmen-E-Mail-Accounts lassen sich oft über spezielle Clients wie Citrix bearbeiten. Nutzen Sie das iPad auch beruflich, informieren Sie unbedingt auch die IT-Abteilung in Ihrem Unternehmen. Diese kann unter Umständen das iPad aus der Ferne zurücksetzen. Wenn Sie Ihre E-Mails über IMAP oder Exchange abrufen, bleiben diese auf dem Server und lassen sich auch wieder auf ein neues Gerät laden. Adressen und Kalenderdaten bekommen Sie über die iCloud wieder, sofern Sie dort ein Backup erstellt haben.

Michael P. hat sein iPad bis heute nicht wieder gesehen. Unter „mein iPad finden“ wurde es ihm immer als offline angezeigt. Da er die Daten auf dem iPad aber sofort über die App gelöscht hat und das Tablet zudem mit einer Code-Sperre gesichert war, ist Michael P. sehr zuversichtlich, dass seine persönlichen Daten nicht missbraucht werden können.

Diebstahl - so können Sie vorbeugen

Es gibt verschiedene Mechanismen, mit denen Sie Ihr iPad sichern können

Sicherheitsschlösser

Das Sicherheitsschloss von Kensington schreckt Gelegenheitsdiebe ab
Das Sicherheitsschloss von Kensington schreckt Gelegenheitsdiebe ab
Foto:


Kensington bietet schon seit Jahren Schutzvorrichtungen für Macbook und iPad zur Diebstahlsicherung an. Im Lieferumfang der Folio Secureback-Schutzhülle ist ein 1,5 Meter langes Clicksafe Laptop-Schloss, mit dem Sie das iPad wie ein Fahrrad anschließen können. Mit einem Bolzenschneider ist das Schloss zwar leicht zu knacken, Gelegenheitsdiebe schreckt es aber allemal ab.

Preis: 80 Euro
Für wen: Alle, die das iPad regelmäßig an öffentlichen Plätzen wie Bibliotheken, Cafés nutzen
Nachteil: Dicke Hülle, Vorrichtung zum Anschließen muss vorhanden sein

Versicherungen

Die Gravis-Versicherung zahlt nicht in jedem Fall
Die Gravis-Versicherung zahlt nicht in jedem Fall


Versicherungen können Ihnen finanzielle Entschädigung bei Diebstahl bieten. Unter Umständen reicht es schon, wenn Sie Ihre Hausratsversicherung entsprechend anpassen. Es gibt aber auch spezielle Versicherungen für das iPad. Assona myProtect Plus kostet 6,50 Euro im Monat. Der Beitrag wird allerdings für ein Jahr im Voraus abgebucht. Bei Einbruchsdiebstahl zahlt die Versicherung nur, wenn sich das Gerät in einem verschlossenen Raum befunden hat. Wird das iPad irgendwo liegengelassen oder vergessen, greift der Versicherungsschutz nicht. Bei Diebstahl unterwegs wird das Gerät nur ersetzt, wenn es nachweislich sicher mitgeführt oder sich in einem verschlossenen, nicht einsehbaren Behältnis befunden hat.
Die Versicherung bei Gravis kostet je nach iPad-Version einmalig bis zu 90 Euro. Hier ist auch das in der Originalverpackung mitgelieferte Zubehör mitversichert. Gravis Hardwareschutz Pro für iOS greift auch bei Raub, nicht aber bei Einbruchsdiebstahl aus Verkehrsmitteln. Die Schäden, die durch Diebstahl entstanden sind, sind bei Gravis nicht gedeckt. Software wie Apps sind ebenfalls nicht mitversichert. Die Apps lassen sich aber ganz leicht wiederholen, indem man beim neuen iPad unter „App Store/Gekaufte Artikel/Nicht auf iPad“ geht. Allerdings funktioniert das nur, wenn Sie das Ersatz-iPad unter der selben Apple-ID verwenden, die Sie auch schon beim geklauten iPad benutzt haben.

Preis: rund 80 Euro
Für wen: Business-Anwender
Nachteil: Software nicht mitversichert, iPad muss sich im verschlossenen Raum oder Tasche befinden

Apps

Die Diebstahlschutz-App von Beach Safe spielt einen Ton ab, sobald das Tablet vom Standort wegbewegt wird.
Die Diebstahlschutz-App von Beach Safe spielt einen Ton ab, sobald das Tablet vom Standort wegbewegt wird.
Foto:


Neben Apps zur Datensicherung, die einige Anwendungen mit Passwörtern schützen, gibt es auch Apps zur Diebstahlsicherung. Allerdings sind diese noch nicht ganz ausgereift. Die App „Beach Safe Diebstahlschutz“ nutzt den Bewegungssensor des iPads und gibt einen Ton von sich, sobald es jemand vom ursprünglichen Standort entfernt. Den Ton kann man dabei individuell wählen. Ein Drücken auf „Activate“ genügt und schon ist die App aktiv. Der Ton wird auch ausgegeben, wenn das iPad auf stumm geschaltet ist. Die App reagiert schon bei der kleinsten Erschütterung, was mitunter sehr lästig werden kann. Verfügt das iPad über ein 3G-Modul und damit über GPS, sendet die App auf Wunsch auch die GPS-Koordinaten per E-Mail zu. Das im Hintergrund laufende GPS führt allerdings zu Einbußen bei der Akkulaufzeit. Für den schnellen Gang zum Bücherregal in der Bibliothek genügt der Diebstahlschutz von Beach Safe jedoch allemal.

Preis: 0,89 Euro
Für wen: Bibliotheksbesucher, Studenten
Nachteil: App reagiert sehr empfindlich bei kleinsten Erschütterungen

Dieser Artikel basiert auf einem Beitrag der CW-Schwesterpublikation MacWelt.de