Anwendungen von SW-Entwicklung bis KI:

Intels Zuckerwürfel rechnet parallel

08.05.1987

MÜNCHEN (pi) - In unteren Preisbereichen für Parallelrechnersysteme soll das neue Modell der iPSC-Familie rangieren, das Intel Scientific Computers vorstellt. Unter der Bezeichnung "Sugarcube" (Zuckerwürfel) ergänzt die Workstation diese Reihe von Computern mit hyperkubischer Topologie.

Die Zuckerwürfel werden in drei Ausführungen erhältlich sein. Bei allen dreien handelt es sich um Tischmodelle. Die Anwendungen, für die die Geräte konzipiert sind, erstrecken sich von der Forschungarbeit an Parallelrechnern über Künstliche Intelligenz bis zum Number Crunching.

Softwaremäßig sei der Sugarcube voll kompatibel mit der restlichen iPSC-Familie, teilte der Hersteller mit. Unter den Sprachen, die der Rechner unterstützt, befinden sich Fortran, C und Concurrent Common Lisp. Für die Programmentwicklung steht ein paralleler Debugger zur Verfügung, der die Arbeit mit Programmen erlaubt, die auf mehreren Knoten laufen. Der Sugarcube kann dabei auch als Software-Entwicklungsplatz für größere Systeme fungieren. Der Standard-Zuckerwürfel besteht aus acht Knoten. Außerdem bietet Intel die "Extended-Memory-Version" Sugarcube-MX an, die zwar nur vier Knoten einschließt, dafür aber auf insgesamt 18 Megabyte verteilten Arbeitsspeicher zugreifen kann.

Der Sugarcube VX besteht ebenfalls aus vier Knoten, die jeweils mit einem Gleitkomma-Beschleuniger ausgestattet sind und eine Rechenleistung von zusammen 26 Megaflops (64 Bit) beziehungsweise 80 MFlops (32 Bit) erbringen.

Die iPSC-Familie setzt sich zusammen aus Parallelrechnern mit 4 bis 128 aktiven Knoten. Jeder Knoten enthält den 16-Bit-Prozessor 80286 und gegebenenfalls einen Arithmetik-Coprozessor 80287 sowie einen eigenen Arbeitsspeicher und acht Zweipunkt-Kommunikationskanäle.

Ab Juli 1987 wird die Sugarcube-Serie zur Verfügung stehen. Die Standardvariante kostet nach Intel-Angaben 92 000 Mark. Auf knapp 100 000 Mark kommt die Ausführung MX, und für den Sugarcube VX sind 140 000 Mark anzulegen.