Computer boomen

Intel legt exzellenten Jahresstart hin

14.04.2010
Computer verkaufen sich weiter blendend. Keiner profitiert davon mehr als der weltgrößte Chiphersteller Intel, aus dessen Fabriken vier von fünf Prozessoren stammen, die Herzstücke eines jeden Rechners.
Spürt Rückenwind: Intel-CEO Paul Otellini
Spürt Rückenwind: Intel-CEO Paul Otellini
Foto: Intel

Mit einem Umsatz von 10,3 Milliarden Dollar und einem Gewinn von unterm Strich 2,4 Milliarden Dollar hat der Konzern das beste erste Quartal seiner Geschichte hinter sich gebracht. Und der gute Lauf soll anhalten, wie Konzernchef Paul Otellini am Dienstag im kalifornischen Santa Clara verkündete: "Wir sind optimistisch für unser Geschäft." Im zweiten Quartal will Intel das Rekordniveau des Jahresbeginns halten. Seine Zuversicht begründete Otellini mit einer Reihe neuer Produkte. Intel hat seine Ausgaben für Forschung und Entwicklung deutlich hochgefahren.

Nachbörslich stieg der Kurs der Aktie um mehr als drei Prozent. Denn mit einem derart starken Abschneiden hatten die Börsianer nicht gerechnet. Der Umsatz lag um 44 Prozent über dem Vergleichszeitraum des Krisenjahres 2009, der Gewinn verdreifachte sich sogar beinahe.

Die gesamte Halbleiter-Branche war schwer von der Rezession in Mitleidenschaft gezogen worden. Für den deutschen Chiphersteller Infineon schlossen Branchenkenner zwischenzeitlich sogar eine Pleite nicht aus. Doch die Branche kehrte schneller als jede andere zu alter Stärke zurück.

Schon vor und erst recht während der Krise hatten sich viele Unternehmen mit neuer Hardware zurückgehalten. Die Anschaffungen holen sie jetzt nach. Vor allem das Geschäft mit Servern zog wieder kräftig an. Diese Computer werden auch für den Internet-Datenverkehr verwendet. Zudem stößt Intel in immer neue Geschäftsfelder vor wie Chips für Smartphones oder für die Bordelektronik von Autos.

Der kleinere Rivale AMD legt am Donnerstag seine Zwischenbilanz vor. Mit IBM folgt am Montag ein weiteres Schwergewicht der Technologiebranche. Wegen der breiten Verwendung von Chips in vielen Geräten des täglichen Bedarfs gilt aber vor allem Intel als Gradmesser für die gesamte Wirtschaft. Dass es bergauf geht, zeigte auch der leichte Preisanstieg.

Analysten freute zudem, dass der Konzern die Kosten im Griff hat. Die viel beachtete Bruttomarge - Umsatz abzüglich der Ausgaben für die Produktion - lag bei 63 Prozent und soll sich eher verbessern als verschlechtern. In der Krise hatte Intel seine Werke modernisiert und kann entsprechend nun günstiger produzieren. (dpa/tc)