Integriertes Netzwerksystem von General Automation:

Industrielle und kommerzielle Anwendungen auf einem System

14.09.1979

AACHEN (pi) - Auf ihre Gesamtverantwortung für Hardware und Software bei der Entwicklung schlüsselfertiger Systeme weist die Aachener General Automation hin und offeriert ein integriertes dezentrales Rechnersystem zur Lösung "aller Aufgaben in Industriebetrieben". Das General Automation (GA) -System besteht aus einem zentralen Überwachungsrechner (2 x GA-16/440) und fünf Satelliten.

Die Satelliten (GA-16/440) stehen von der Zentrale bis zu 600 Meter entfernt und sind mit dieser über SDLC-Datenleitung verbunden. Die Zentrale verfügt über die übliche Standardperipherie wie 80 MB-Disks, Schnelldrucker, Magnetbänder und Bildschirmgeräte.

Über Bildschirme und Drucker werden Echtzeitanwendungen abgewickelt (Abfragen und Ausdrucken der Satelliteninformationen, Lagerabfragen und Festhalten von Lagerausgängen). Daneben läuft parallel die Stapelverarbeitung (periodische Erstellung von Protokollen und Statistiken, Abhandlungen größerer Lagerbewegungen, technisch-wissenschaftliche Berechnungen und Programmentwicklungen) .

Aus Sicherheitsgründen wurden in der Zentrale der Rechner, die Plattenspeicher, die SDLC-Steuerwerke für die Rechnerkopplungen, die Bildschirme inklusive Protokolldrucker doppelt installiert. Die erforderliche Peripherieumschaltelektronik gehört zum GA-Standard-Lieferumfang.

Zwei der Satelliten gehören je zu einem Sicherheitssystem. Sie sind so konzipiert, daß sie ihre Funktionen in gewissem Ausmaß auch ohne Zentrale ausführen können. Die restlichen drei Satelliten werden für Applikationen eingesetzt, für die ein kleinerer Sicherheitsgrad zulässig ist, sie sind deshalb nicht verdoppelt worden. Da die Satelliten ohne Operator betrieben werden, müssen sie von der Zentrale überwacht werden. Die Rechnerkopplungen sind so ausgelegt, daß die Zentrale jederzeit die Satelliten - bei Urstart mit dem Betriebssystem und im Normalfall mit den erforderlichen Programmen - laden kann (Down Line Loading).

Das Betriebssystem in der Zentrale ist ein Echtzeitbetriebssystem mit einem integrierten Multi Terminal System (MTS) auf Zeitscheiben-Basis.

Im Vordergrund laufen die Echtzeitanwendungen, im Hintergrund die Stapelverarbeitung. Im MTS erfolgt die Vergabe der noch verfügbaren Rechnerleistung an die angeschlossenen Bildschirme.

Mit diesem Betriebssystem ist es also möglich, gleichzeitig einen Prozeß unter

Echtzeitbedingungen zu steuern, Programme zu entwickeln, technisch-wissenschaftliche Datenverarbeitung zu betreiben und kommerzielle Aufgaben abzuwickeln.

Das Betriebssystem der Satelliten ist ein speicherresidentes Echtzeitbetriebssystem mit integrierten Standardmoduln zur Kommunikation zwischen Zentrale und Satellit.

Als Programmiersprachen stehen Fortran und Cobol zur Verfügung. Programme beider Sprachen laufen gleichzeitig auf diesem System. Von jedem Bildschirm kann in beiden Sprachen die Programmerstellung erfolgen.

Die Kommunikations-Programme zur Rechnerkopplung sind so ausgelegt, daß

Speicherbereiche und angeschlossene Geräte mit logischen Adressen angesprochen werden können.

Das installierte Netzwerk ist über die Zentrale mit einem Standard-Emulator (UT 200) an eine CDC Cyber gekoppelt.

Vorteile des General Automation-Konzeptes sind:

- Verknüpfung industrieller und kommerzieller Anwendungen auf einem System

- hardware- und softwarekompatible Rechnersysteme

- hohe Verfügbarkeit, bei Teilausfällen läuft das Gesamtsystem weiter

- einheitliche Bedienung und Wartung aller Systeme

- einheitliche Formatierung gedruckter Informationen

- zentralisierte Informationsgewinnung - Benutzung einer gemeinsamen Datenbasis

- flexible Informationsverteilung- Informationen über alle Anwendungen können von ein und demselben Terminal abgerufen werden

- gemeinsamer Zugriff zur Peripherie; die zentralen Plattenspeicher bieten mehr Leistung als die Summe dezentral aufgestellter Platten in konventionellen Systemen; das gleiche gilt für die Drucker

- standardisierte Software zur Erfassung, Umwandlung, Grenzwertüberwachung, Speicherung und Auswertung von Prozeßsignalen (RIM/TOPICS), für spezielle Anwendungen erweiter- und anpaßbar

- standardisierte Software zur Kommunikation zwischen Zentrale und Satelliten in beiden Richtungen einschließlich Down Line Loading der Satelliten (ERACOM)

- Standard-Emulatoren zur Kommunikation der Zentrale mit übergeordneten Großrechnern oder GA-Rechnern (CDC UT200, Univac 1004, IBM 2780,- 3780, 360/20)

-- einheitliche Multiprogramming/Realtime-Betriebssysteme für Satelliten und Zentrale (CONTROL II/IV, MTS, FMS)

Informationen: General Automation, Heider-Hof - Weg 23, 5100 Aachen, Telefon 024 05/6 41