Im Handy ist der Wurm drin

30.03.2005
Von Martin Seiler
Elektronische Schädlinge beschränken sich nicht länger auf das klassische IT-Umfeld: Experten befürchten, dass Viren, Würmer und Trojaner zu einer ernsthaften Bedrohung für Handys und PDAs werden.

Hier lesen Sie …

  • wie ernst die Bedrohung durch mobile Viren und Würmer ist;

  • worin sich mobile Schädlinge von ihren herkömmlichen Pendants unterscheiden;

  • welche Plattformen die Schädlinge bevorzugen;

  • was Hersteller gegen die neue Gefahr tun;

  • wie Anwender sich vor einer Infektion schützen können.

Mit der zunehmenden Verbreitung mobiler intelligenter Geräte wie Handys oder Personal Digital Assistants (PDAs) steigt auch deren Attraktivität als Ziel für Angreifer. Das unterstreicht eine Online-Umfrage der computerwoche vom Januar dieses Jahres: Von 522 Antwortenden gaben bei dieser Gelegenheit rund 17 Prozent an, schon einmal einen Virus auf ihrem Handy oder PDA gehabt zu haben.

Gemessen an den jährlich millionenfachen Infektionen durch Viren und Würmer im PC-Umfeld hält sich die mobile Gefahr noch in Grenzen. Dennoch stehen die Zeichen auf Sturm, deutet sich eine überaus reale Bedrohung an, die nicht nur in den Powerpoint-Präsentationen von Marketiers existiert.

Analysten bestätigen das: Jonathan Singer, Research Associate bei der Yankee Group, sieht Mobiltelefone als nächstes Angriffsziel für Hacker und Malware-Programmierer, denen mehr an finanzieller Bereicherung liegt als daran, sich Anerkennung zu verschaffen. Rainer Link, Assistant to the President of European Operations bei Trend Micro, warnt vor einem "klaren Trend", "den die Industrie nicht verschlafen darf". Die Hersteller müssten rechtzeitig Lösungen entwickeln, um Anwender beziehungsweise deren mobile Geräte vor Angriffen schützen zu können.

Offenheit hat auch Nachteile

Ironischerweise ist einer der Gründe für den Erfolg der mobilen Geräte auch verantwortlich für die drohende Misere mit mobiler Malware: Im Gegensatz zu klassischen Fernsprechgeräten und Mobiltelefonen der ersten Stunde sind moderne Handys, aber auch PDAs keine geschlossenen Systeme mit einem proprietären Betriebssystem. Dank offener Schnittstellen können Drittanbieter Zusatzanwendungen schreiben, die Anwender ähnlich wie im PC-Umfeld auf ihren Geräten installieren und nutzen.