"Beschäftigte nicht nur als Kostenfaktor sehen"

IG Metall: IT-Standort für Globalisierung unzureichend gerüstet

10.03.2008
Die Gewerkschaft IG Metall sieht viele IT-Unternehmen in Deutschland nur unzureichend für die Globalisierung gerüstet.

Die Branche stehe vor einem Strukturwandel, sagte IG-Metall-Vorstandsmitglied Helga Schwitzer am Samstag auf der Computermesse CeBIT in Hannover. Etlichen Firmen falle aber als strategische Antwort auf die zunehmende Internationalisierung kaum mehr als Kostensenkung zu Lasten der Beschäftigten ein. Entscheidend sei, die Beschäftigten nicht nur als Kostenfaktoren zu sehen, sondern sie mit ihrem Know-how ernst zu nehmen.

Einer Untersuchung des Sozialforschungsinstituts ISF München zufolge arbeiten 75 Prozent der IT-Beschäftigten in Deutschland bei Firmen, die sich bislang nicht auf die Globalisierung eingestellt haben. IT-Dienstleister und Softwareunternehmen aber stünden in einem verschärften internationalen Wettbewerb, etwa mit Unternehmen aus Indien. Notwendig sei eine strategische Neuausrichtung vieler Firmen, sagte ISF-Experte Andreas Boes: "Wir brauchen eine Zukunftsdebatte über den Standort Deutschland." Die IT-Branche habe eine strategisch wichtige Funktion für den gesamten Standort. (dpa/tc)