Identitätsdiebstahl wird mit vereinten Kräften erforscht

28.06.2006
Behörden, Firmen und Universitäten in den USA wollen das heikle Thema Identity Theft nun gemeinsam angehen.

Unter anderem der Secret Service, das FBI, IBM und die Datenbankfirma LexisNexis kündigen heute das Center for Identitiy Management and Information Protection (CIMIP) an, das seinen Sitz am Utica College in New York hat. Es wird anfänglich mit Stipendien und Spenden im Wert von eine halben Million Dollar ausgestatte und soll verschiedene öffentliche und private Bemühungen zusammenführen, um die Auswirkungen des Identitätsdiebstahls auf die nationale Sicherheit und andere Bereiche zu erforschen.

Die Leitung des CIMIP übernimmt Gary Gordon, ein auf Wirtschaftskriminalität spezialisierter Utica-Professor mit langjährigen Beziehungen zu US-Behörden. Der Secret Service wird dem Institut Einblick in seine Akten gewähren, so dass die Wissenschaftler zum Beispiel wiederkehrende Muster identifizieren können - etwas das Ermittlern auf Einzelfällen selten gelingt.

Unter Identity Theft versteht man allgemein die illegale Nutzung von Daten fremder Personen - beispielsweise beim Missbrauch von Kreditkarten oder (was seltener vorkommt) zum Eröffnen neuer Konten oder zum Übernehmen bestehender. Das Thema war zuletzt durch sich häufende Datenverluste wieder verstärkt in die Schlagzeilen geraten. Studien zufolge kostet Identitätsdiebstahl US-Unternehmen inzwischen jährlich rund 50 Milliarden Dollar, betroffen sind jährlich rund vier Prozent der erwachsenen Bevölkerung.

Daneben erschwere Identity Theft die Überwachung und das Stoppen potenzieller Terroristen; ein Thema, das Amerika speziell seit den Anschlägen vom 11. September 2001 besonders umtreibt. "Sie können sich mitten im Blickfeld verstecken", warnt Norm Willox, der bei LexisNexis eine Spezialabteilung leitet, die Risk-Management-Werkzeuge für Behörden bereitstellt. "Das ist für uns ein großes Problem." (tc)