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IDC: Unix dominiert auch 2003 noch den Server-Markt

12.07.1999
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MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Laut einer aktuellen Studie des Marktforschungsinstituts International Data Corp. (IDC) wird Unix mittelfristig weiterhin das dominierende Betriebssystem auf kommerziellen Server-Systemen bleiben. Das größte Wachstum in diesem Sektor wird nach Ansicht der Auguren allerdings Microsofts Windows NT/2000 vorlegen. In ihrem "Server Market Review and Forecast" für den Zeitraum von 1998 bis 2003 geht IDC davon aus, daß das Betriebssystem der Gates-Company seinen Marktanteil von 13,8 Prozent im vergangenen Jahr bis 2003 auf 30 Prozent steigern kann. Das entspricht einem durchschnittlichen Wachstum von 25 Prozent per annum und mündet im Jahr 2003 in Anwenderinvestitionen in Höhe von 26,9 Milliarden Dollar. "Das zu erwartende phänomenale Wachstum von NT wird jeden einzelnen Aspekt des Server-Markts unter Druck setzen", prognostiziert Vernon Turner, IDCs President des Forschungsprogramms Worldwide

Commercial Systems and Servers.

Aber auch in vier Jahren geben die Kunden für Unix-Lösungen mit 37 Milliarden Dollar noch deutlich mehr aus. Unix hält damit auch 2003 noch einen Marktanteil von 41 Prozent. Mit der Verfügbarkeit der neuen Prozessorarchitektur "IA-64" von Intel und Hewlett-Packard (HP) dürfte aber die Zahl der unterschiedlichen Unix-Dialekte deutlich zurückgehen, meinen die Auguren.

Neben den namentlich erwähnten Betriebssystemen (Netware, NT, Unix, OpenVMS, OS/400 und OS/390) äußert sich der IDC-Report auch zum Thema Linux. Die Marktforscher gehen allerdings davon aus, daß das quelloffene Unix zunächst auf den Desktops von Heimanwendern und weniger auf kommerziellen Servern an Bedeutung gewinnen wird.

Die Umsätze im weltweiten Server-Markt sollen laut IDC von 65 Milliarden Dollar im vergangenen Jahr bis 2003 auf 88,8 Milliarden Dollar wachsen (entspricht moderaten sechs Prozent pro Jahr). Als Kernfaktoren für das Wachstum führen die Marktforscher Technologieaustausch, die Entwicklung sogenannter Information Utilities und steigende Verkäufe an kleine und mittlere Unternehmen an, die zunehmend leistungsfähige Stand-alone-Systeme durch mehrbenutzerfähige Anwendungen ablösen. Auch der steigende Bedarf nach Internet-Servern - hier rechnet die IDC mit einer Vielzahl von Neugründungen kleiner Unternehmen - soll zum Wachstum beitragen.

Wer die wichtigsten Spieler im Server-Markt des Jahres 2004 sein werden, dazu mag Turner keine Prognose angeben. "Wenn man sich die aufkommenden Trends wie Appliance/Thin Servers oder Information Utilities sowie die fortschreitende Konsolidierung von Markt und Technologie und neue Anbieter-orientierte Geschäftsmodelle ansieht, dann werden wir die Server-Landschaft im Jahr 2003 vermutlich nicht wiedererkennen", meint der Analyst.