Leichter, aber kontinuierlicher Anstieg der Ausgaben

IDC senkt Prognose für IT-Marktwachstum

28.03.2003
MÜNCHEN (CW) - Nach Einschätzungen von IDC werden die weltweiten IT-Ausgaben in den nächsten Jahren zwar nur moderat, dafür aber kontinuierlich ansteigen. Angesichts der anhaltend schwachen Weltkonjunktur sowie des Irak-Konflikts haben die Marktforscher ihre Prognosen von Ende 2002 allerdings leicht nach unten korrigiert.

Nachdem die globale Investitionszurückhaltung den IT-Markt im vergangenen Jahr auf insgesamt 857 Milliarden Dollar schrumpfen ließ, prognostizieren die Auguren von IDC für 2003 einen Zuwachs um 3,7 Prozent. In den kommenden vier Jahren sollen dann Wachstumsraten zwischen 6,5 und sieben Prozent erreicht werden. Die Ein-Billionen-Dollar-Marke wird nach Schätzung der Auguren im Jahr 2005 überschritten. Damit rücken die Marktbeobachter von ihren vorherigen Erwartungen leicht ab: So war IDC für diesen Zeitraum gegen Ende 2002 noch von einem jährlichen Plus in Höhe von acht bis neun Prozent ausgegangen.

Linderung dürfte das kommende Jahr laut IDC insbesondere für den leidgeprüften Hardwaresektor mit sich bringen, der 2002 um elf Prozent eingebrochen war. Nicht zuletzt aufgrund nun anstehender Austauschzyklen werde dieser Bereich um 2,8 Prozent auf 335 Milliarden Dollar zulegen.

Den mit 4,9 Prozent größten Zuwachs stellt IDC allerdings für den Softwarebereich in Aussicht: So wird das Segment nach den Erwartungen der Experten im laufenden Jahr von 177 Milliarden Dollar (2002) auf ein Volumen von 186 Milliarden Dollar anwachsen. Zu den Hauptantriebsfaktoren für die Aufwärtsentwicklung in diesem Sektor zählen die Analysten Produkte, die es Unternehmen ermöglichen, komplexe IT-Strukturen zu vereinfachen oder bestehende Hardwareressourcen besser zu nutzen. Der Markt für IT-Services wiederum soll um rund vier Prozent von 354 Milliarden (2002) auf 368 Milliarden Dollar wachsen.

Als potenzielle Abhilfe in der derzeitigen "Komplexitätskrise" dürfte nach Ansicht von IDC auch den Anbietern von Web-Services eine Blütezeit ins Haus stehen: So soll das Gesamtvolumen dieses Markts zwischen 2002 und 2006 von 416 Millionen auf 2,9 Milliarden Dollar ansteigen - vorausgesetzt, so Crawford Del Prete, Senior Vice President Hardware and Communications bei IDC, die Anbieter hielten sich an die gängigen Standards wie Soap (Simple Object Access Protocol) und XML.

Eine weitere Wachstumschance sehen die Auguren im Bereich Utility-Computing, sprich: der Möglichkeit, unabhängig von Ort, Anwendungen oder Betriebssystem auf die benötigte Rechenleistung zuzugreifen und dabei lediglich die genutzte Kapazität zu bezahlen. Bis zum Durchbruch wird es laut IDC zwar noch etwas dauern, doch die dahin gehenden Anstrengungen von Anbietern wie IBM oder Sun Microsystems dürften sich nach Ansicht der Marktexperten auszahlen. "Utility-Computing und Web-Services sind wie zwei Seiten eines Reißverschlusses und könnten sich hervorragend ergänzen", verweist Del Prete zudem auf mögliche Synergien zwischen den beiden Wachstumssegmenten. (kf/mb)