IBM und Lawson Software rücken enger zusammen

02.02.2007
Lawson will seine Zusammenarbeit mit IBM ausbauen, um die Anforderungen kleiner und mittlerer Unternehmen aus bestimmten Branchen besser bedienen zu können.

Die Vereinbarung zwischen den beiden IT-Anbietern sieht vor, dass IBM künftig Software von Lawson für die Branchen Banken- und Versicherungswesen, Textil sowie Lebensmittel und Getränke anbietet. Dieser Deal gilt vorerst nur für Nordamerika. Pläne für eine globale Erweiterung gibt es bislang nicht.

Darüber hinaus sieht der Vertrag vor, dass IBMs Berater aus der Global-Services-Sparte ihr Branchen-Knowhow in die Entwicklung von Lawson-Lösungen einbringen sollen. IBM und Lawson arbeiten bereits seit geraumer Zeit zusammen: Beide Softwarelinien des US-Herstellers M3 und S3 sind eng mit IBMs Hardware- und Softwareplattformen verknüpft. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Websphere-Produkte aus IBMs Middleware-Stack. Einer Mitteilung zufolge gibt es bereits 3000 gemeinsame Kunden. Viele der Bestandskunden betreiben noch RPG-basierende Software, die auf IBMs "System i" (vormals AS/400) läuft.

Für Lawson dürfte die Partnerschaft mit IBM ein wichtiger Schritt sein, um das zuletzt lahmende Lizenzgeschäft wieder in Schwung zu bringen (siehe auch: Lawson Software nimmt neuen Anlauf). Nach der Übernahme von Intentia gelang es zwar, Wartungs- und Serviceerlöse deutlich zu steigern. Der Umsatz mit neuen Softwarelizenzen wollte jedoch nicht so recht anziehen. Das wirkte sich auch auf das Ergebnis aus. So schrieb das Softwarehaus in den vergangenen beiden Fiskalquartalen rote Zahlen (siehe auch: Lawson verdoppelt Umsatz und schreibt rote Zahlen). Lawson-CEO Harry Debes räumte zwar ein, dass im Lizenzbereich zusätzliche Anstrengungen nötig seien. Die schlechten Zahlen seien jedoch in erster Linie auf bilanztechnische Regelungen zurückzuführen. So habe man nach dem Zusammenschluss nicht sofort alle Umsätze verbuchen dürfen. In den kommenden Quartalen würden deshalb die Lizenzumsätze wieder deutlich anziehen.

Auch für IBM wird es wichtiger, seine Anwendungspartner bei der Stange zu halten. Große Softwarehäuser wie SAP und Oracle arbeiten mit Hochdruck an eigenen Integrationsplattformen, die in Konkurrenz zu IBMs Websphere-Plattform stehen. Zudem hat IBM gerade durch die Einkaufstour Oracles im Markt der Softwareanbieter etliche Kooperationspartner verloren. (ba)